Israelische Soldaten erschießen zwei Palästinenser
Palästinenser sollen an Entführung dreier Religionsschüler beteiligt gewesen sein
Jerusalem. Rund dreieinhalb Monate nach der Entführung und Ermordung dreier israelischer Religionsschüler im Westjordanland hat die israelische Armee zwei Palästinenser erschossen, denen Israel vorwürft in den Fall verwickelt gewesen zu sein. Die beiden Palästinenser Marwan Kawasmeh und Amer Abu Eischeh seien bei einem nächtlichen Einsatz in der Stadt Hebron getötet worden, teilte die israelische Armee am Dienstag mit. Die seit langem gesuchten Männer waren demnach in einem Haus aufgespürt worden, woraufhin die Armee und der Inlandsgeheimdienst Shin Beth das Gebäude gestürmt hätten.
Die drei israelischen Religionsschüler waren am 12. Juni im Süden des Westjordanlands gekidnappt und getötet worden. Unter dem Vorwand, die Entführten retten und die Entführer aufspüren zu wollen, startete Israel eine großangelegte Militäraktion in dem Palästinensergebiet. In deren Verlauf wurden sieben Palästinenser getötet und rund 700 festgenommen, unter ihnen viele Politiker, Parlamentsabgeordnete und Hamas-Angehörige.
Wochen später wurde bekannt, dass israelische Behörden wohl schon einen Tag nach der Entführung Kenntnis vom Tod der Entführten hatte und den Entführen auf der Spur war. Medien in Israel war es zuvor per Militärzensur untersagt worden, über den Fall zu Berichten. Die Hamas bestritt jede Verwicklung und warf Israel vor, die Tat als Vorwand für die Zerschlagung ihrer Strukturen zu nutzen. afp/nd
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