No Future?! Not this Future!

Dietmar Dath, Anke Domscheit-Berg, Steffi Lohaus, Ursula Engelen-Kefer, Tom Strohschneider und Jan van Aken denken über das Morgen nach

  • Lesedauer: 2 Min.

Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses »Endes der Geschichte«.

In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Jedes Jahr eine schwarze Null lautet die Utopie der Regierung. Der Science Fiction sind nicht nur, was zu begrüßen wäre, die kolonialen Eroberungsphantasien des Weltraums schal geworden. Aufgüsse alter Erzählung von der schon längst gegenwärtig gewordenen Überwältigung des Menschen durch Kontrolltechnologien dominieren die Populärkultur. Das Feuilleton gefällt sich darin, den 3D-Druck als revolutionären Ersatzteilspender für die nutzlos angehäuften Konsumgüter zu preisen.

Dabei ist das Zukunftsdenken eine historische Errungenschaft und eine des Bewahrens werte Kulturtechnik. Schmerzhaft hat sie sich in emanzipatorischen Kämpfe aus einem heilsgeschichtlichem Denken herausgeschält. Was im Mittelalter nicht zuletzt aus Mangel an grammatischen Formen weder sagbar noch denkbar war, ist in der Moderne errungen worden. Das Nachdenken über das Morgen.
Unsere AutorInnen Dietmar Dath, Anke Domscheit-Berg, Steffi Lohaus, Ursula Engelen-Kefer, Tom Strohschneider und Jan van Aken versuchen dieses Denken vor der Verarmung zu retten. Damit die »bessere Zukunft« nicht mehr nur im »Schwarzbuch Hundeschule« geschrieben steht.

Zum Themenschwerpunkt des Magazins »Prager Frühling« geht es hier entlang.

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