Ban ruft zur Ruhe auf

UN-Appell nach jüngsten Angriffen im Nahen Osten

  • Lesedauer: 2 Min.

New York. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die politischen und religiösen Führungskräfte in Israel und den besetzten Palästinenser-Gebieten aufgerufen, sich für eine Beruhigung der angespannten Lage einzusetzen. Die jüngsten Gewalttaten mit fünf Toten dürften nicht zu einer Eskalation im Nahost-Konflikt führen, betonte Ban am Freitag in New York. Israelis und Palästinenser sollten die Taten verurteilen und keine aufheizende Sprache benutzen. Der Konflikt könne nur auf dem Verhandlungsweg gelöst werden.

Bei den Attacken wurden laut UN drei Israelis, ein Palästinenser und ein US-Amerikaner getötet. Nach Medienberichten gingen die Taten von Palästinensern aus.

In Tel Aviv erstach ein Angreifer in einem Bürogebäude zwei Israelis und verletzte einen weiteren mit einem Messer. Wenig später eröffneten Palästinenser südlich von Bethlehem das Feuer auf Israelis und rammten danach eine Gruppe mit ihrem Auto. Dabei starben drei Menschen: ein Israeli, ein US-Tourist und ein Palästinenser.

Für Israel war es der blutigste Tag seit mehr als einem Monat. Seit Beginn der Welle palästinensischer Anschläge Anfang Oktober wurden nunmehr 16 Israelis, ein US-Bürger sowie ein Mann aus Eritrea getötet. Rund 90 Palästinenser kamen nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ums Leben - die meisten von ihnen waren Angreifer, die von Sicherheitskräften oder Zivilisten erschossen wurden.

Als ein Auslöser der Gewaltwelle gilt ein Streit um Besuchs- und Gebetsrechte auf dem Tempelberg in Jerusalem.

Die im Gaza-Streifen herrschende Hamas begrüßte den Anschlag in Tel Aviv als »heroisch«. Israelische Medien berichteten, der Angreifer habe vor einem jüdischen Gebetsraum im Panorama-Gebäude im Süden der Stadt auf Menschen eingestochen. Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan stammte der Täter aus Hebron im Westjordanland.

Baupläne Israels im Nordosten Jerusalems stießen auf scharfe Kritik auch aus Deutschland. Premier Benjamin Netanjahu hatte den Verkauf von rund 450 Wohnungen in den jüdischen Vierteln Ramat Schlomo und Ramot zu Beginn der Woche gebilligt. Agenturen/nd

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