Nazi-Aufmarsch in Polen

Größte Demonstration rechter Gruppen weltweit

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Zum polnischen Unabhängigkeitstag haben am Wochenende zehntausende FaschistInnen und NationalistInnen in der Hauptstadt Warschau demonstriert. Der Aufmarsch wird von BeobachterInnen als größte Zusammenkunft ultrarechter Gruppen weltweit beschrieben. Rund 60 000 schwarzgekleidete, teilweise vermummte Personen zogen nach Medienberichten mit Pyrotechnik und polnischen Flaggen durch die Innenstadt, darunter VertreterInnen der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Wie englischsprachige Medien berichteten, seien zu dem Marsch für ein »weißes Europa« auch rechte AktivistInnen aus Slovakei, Schweden, Deutschland und Großbritannien gekommen. Neben fremdenfeindlichen wurden auch rassistische, islamophobe und antisemitische Sprechchöre skandiert worden, heißt es weiter. So riefen einigen TeilnehmerInnen beispielsweise auch die Parole »Juden raus aus Polen«.

Das israelische Außenministerium forderte daraufhin in einer Mitteilung die polnische Regierung auf, Schritte gegen die OrganisatorInnen zu unternehmen. »Die Geschichte lehrt uns, dass wir gegen Hass und Rassismus so schnell und so entschlossen wie möglich vorgehen müssen«, hieß es in der Mitteilung aus Jerusalem.

An zwei weiteren Demonstrationen in Warschau, zu denen antifaschistische Gruppen und Oppositionsparteien aufgerufen hatten, nahmen nur wenige tausend Menschen teil.

An der offiziellen Feier zum Gedenken an die Unabhängigkeit Polens im Jahr 1918 nahm am Vormittag neben dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda auch EU-Ratspräsident Donald Tusk teil. fbr

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal