Wagnerwahn

Umstrittene Auktion

  • Lesedauer: 1 Min.

Ein Brief des deutschen Komponisten Richard Wagner mit antisemitischem Inhalt soll am Dienstag in Jerusalem versteigert werden. Es handele sich um ein Schreiben Wagners an den französischen Schriftsteller Édouard Schuré vom April 1869, schrieb das Auktionshaus Kedem.

Der in Israel sehr umstrittene Wagner warne darin vor einem angeblich zerstörerischen Einfluss der Juden auf die moderne Kultur, hieß es in dem Begleittext. Der Eröffnungspreis für den Brief wird mit umgerechnet gut 4000 Euro angegeben.

Viele Israelis leisten bis heute erbitterten Widerstand gegen die Aufführung von Wagners Werken, weil sie ihn wegen seiner antisemitischen Positionen und seiner Beliebtheit während der NS-Zeit ablehnen. Ein 1938 ausgesprochener Boykott wurde schon mehrfach gebrochen, es gab jedoch in Israel nie ein vollständiges Konzert mit seinen Werken. Eine kleine Gruppe von Musikern und Dirigenten kämpft aber dafür, dass Wagners Werke gespielt werden dürfen. dpa/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.