Braunkohle-Dörfer kämpfen gemeinsam für ihren Erhalt

Bedrohte Orte in Ost- und Westdeutschland schließen sich zu einem Protestbündnis zusammen

  • Lesedauer: 2 Min.

Keyenberg. Unter dem Motto »Alle Dörfer bleiben!« haben sich drei von der Braunkohleförderung bedrohte Orte in Ost- und Westdeutschland zu einem Protestbündnis zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie gegen Zwangsumsiedlung und Klimazerstörung kämpfen, wie Beteiligte im nordrhein-westfälischen Kuckum, in Pödelwitz bei Leipzig und in Proschim in der Niederlausitz am Mittwoch mitteilten. Am 1. Dezember nimmt das Bündnis demnach an Demonstrationen für den Kohleausstieg in Köln und Berlin teil. Für den 23. März 2019 sei ein Sternmarsch mehrerer Dörfer im Umkreis des Tagebaus Garzweiler im Rheinland geplant.

»Wir schließen uns zusammen, tragen unseren Protest auf die Straßen und setzen uns dafür ein, dass unsere Dörfer lebenswert bleiben«, sagte David Dresen aus Kuckum. »Unsere Dörfer sind über Jahrhunderte gewachsen und können nicht ersetzt werden«, ergänzte Karin Noack aus Proschim. Jens Hausner aus Pödelwitz erklärte, Kirchen und Höfe würden zerstört, »damit die Kohlekonzerne mehr Gewinn machen«.

Seine Wurzeln hat das Bündnis den Angaben zufolge im Rheinland. Eine Gruppe Aktiver habe dort im Herbst unter anderem an den Demonstrationen nach der Räumung eines Protestcamps im Hambacher Forst teilgenommen, hieß es. Der Energiekonzern RWE will das Waldstück zur Braunkohlegewinnung roden.

Wenige Tage vor dem Weltklimagipfel COP24 im polnischen Katowice rufen Umweltschützer am Samstag zu einer Doppel-Demonstration in Berlin und Köln für mehr Klimaschutz auf. Zu den Protestveranstaltungen unter dem Motto »Kohle stoppen - Klimaschutz jetzt« werden mehrere Tausend Menschen erwartet. In Köln werde sich die Demonstration vor allem gegen die Tagebaue Inden, Hambach und Garzweiler wenden, die veraltete Braunkohlekraftwerke in NRW mit Brennstoff versorgen. In Berlin gehe es darum, den Druck auf die Bundesregierung für mehr Klimaschutz zu erhöhen

Zu den Protesten ruft ein Bündnis auf, dem unter anderem Greenpeace, der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), der Naturschutzbund Deutschland (Nabu), der WWF, die Naturfreunde Deutschland sowie Campact, aber auch Brot für die Welt und Misereor als kirchliche Gruppen angehören. epd/nd

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