Uruguays linke Ära ist vorerst vorbei

Martin Ling über die Wahlniederlage der Breiten Front

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

Für Uruguay ist es bitter, für Lateinamerikas progressives Lager ein herber Schlag: Das Linksbündnis Frente Amplio (Breite Front) muss am 1. März 2020 nach 15 Jahren den Präsidentensessel räumen. Auf Tabaré Vázquez folgt dann mit dem 46-jährigen Luis Lacalle Pou ein rechter Präsident. Gegen die Phalanx dreier Rechtsparteien, die auch noch von zwei Kleinstparteien Unterstützung erhielt, konnte sich der Frente-Kandidat Daniel Martínez in der Stichwahl nicht behaupten.

Die knappe Niederlage von Martínez zeigt, wie polarisiert Uruguay ist. Lacalle Pou hatte im Wahlkampf erkannt, dass viele Uruguayer bei aller generellen Kritik an der Frente Amplio doch an deren Sozialpolitik festhalten wollten. Deswegen erteilte er einer neoliberalen »Schocktherapie« à la Macri in Argentinien eine Absage und versprach, die Axt nicht an den Sozialausgaben anzusetzen. Ob er mit seiner rechten Allianz Wort halten wird, bleibt offen.

Während im Nachbarland Argentinien nach vier Jahren mit Mauricio Macri der Neoliberalismus gerade abgewählt wurde, ist in Uruguay nun eine Vertiefung des neoliberalen Modells zu erwarten. An dieser wirtschaftspolitischen Ausrichtung hielt selbst die Frente Amplio fest. Sicher ist: Die neuformierte progressive Gruppe Puebla um Argentiniens Präsidenten in spe Alberto Fernández und Mexikos Andrés Manuel López Obrador hat einen Partner weniger.

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