Ein Skandal namens Trump

Wolfgang Hübner über das Versagen des US-Präsidenten während der Pandemie

Im Fach Rechthaberei ist Donald Trump unübertroffen. Er hat sich einmal darauf festgelegt, dass einzig China und die Weltgesundheitsorganisation verantwortlich sind für die weltweite Corona-Ausbreitung. Und nun bleibt er auf Biegen und Brechen dabei. Deshalb ließen die USA jetzt im UN-Sicherheitsrat eine Resolution scheitern, an der monatelang gearbeitet worden war. Es ging darin um eine 90-tägige Waffenruhe in den Konflikten rund um den Globus und um Unterstützung für alle Organisationen, die Corona bekämpfen.

Man muss sich keine übertrieben Vorstellungen von der Wirkung einer solchen Resolution machen; aber ein gemeinsames Wort des bedeutendsten UN-Gremiums wäre wichtig gewesen in einer Zeit, die auch ohne Pandemie alles andere als friedlich ist.

Doch Trump steht, obwohl er das nie zugeben wird, vor einem gewaltigen Scherbenhaufen. Dass die Wirtschaft wegen der Pandemie schwächelt, ist ihm nicht anzulasten, wenngleich es seinem Selbstverständnis zuwider ist, dass irgendetwas wichtiger sein soll als das Geldverdienen. Aber dass die USA mittlerweile rund 80 000 Corona-Tote zu beklagen haben - das ist ein Skandal, der zum großen Teil auf die Ignoranz dieses Präsidenten zurückgeht.

Davon will und muss er nun ablenken, denn in den USA ist Wahlkampf. Um seine Macht für weitere fünf Jahre zu sichern, ist ihm jedes Mittel recht. Und die blutigen Konflikte auf der Welt sind ihm schon ganz und gar egal.

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