Wo bitte geht’s zum Finanzamt?

Karlen Vesper fordert Anerkennung der Gemeinnützigkeit von Antifaschismus

Da reibt man sich verwundert die Äuglein. Wer ist da alles aus dem Schlaf der Vernunft erwacht, der nach dem aufgeklärten spanischen Maler Francisco de Goya Ungeheuer gebiert. Man ist fast geneigt, dem Trottel Trump einen Dank über den großen Teich zu schicken. Mit seiner Kriminalisierung der Antifa hat er hierzulande Heerscharen von Antifaschisten herbeigezaubert, von denen man bislang nichts hörte, sah, spürte. Wo waren sie, als in Jahren, Jahrzehnten zuvor Gesicht zu zeigen war wider die frech grinsende faschistische Fratze, das Toben und Morden faschistischen Mobs? Wo ihr Protest, als der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) finanztechnokratisch und schlapphutdienerisch die Gemeinnützigkeit entzogen wurde? Von der Bundesregierung jüngst sanktioniert, trotz Protestes auch des Zentralrates der Juden.

Wo bitte geht’s zum Finanzamt? Alle wundersam aufgetauchten neuen Antifaschisten seien aufgerufen, zum Berliner Körperschafts-Finanzamt zu pilgern und zu protestieren. Besser noch zum Bundesfinanzministerium, hat doch Olaf Scholz in seiner Antwort auf Offene Briefe von Veteranen des Widerstands und Überlebenden der Shoah eine baldige Behebung des verbotsgleichen Bescheids gegen die VVN-BdA versprochen. Man ist des Wartens müde. Und überhaupt: Antifaschismus ist im Grundgesetz zu fixieren!

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal