• Berlin
  • Ehemaliges Wohnprojekt

Kampf um die »Köpi« geht weiter

Ein halbes Jahr nach der Räumung hat sich die Lage an der Köpenicker Straße wieder zugespitzt. Autonome wollen das Gelände nicht aufgeben

  • Patrick Volknant
  • Lesedauer: 2 Min.

Auferstehung in Ruinen zu Ostern: Ein halbes Jahr nach der Räumung des ehemaligen Wagenplatzes »Köpi« ist der Streit um das linke Symbolprojekt in Berlin neu entfacht. Aktivistinnen und Aktivisten haben in der Nacht von Karfreitag auf Samstag versucht, das Gelände im Bezirk Mitte erneut zu besetzen.

Ausgerüstet mit Stacheldraht und Feuerlöschern sollen sich laut Polizeiangaben 15 Personen gegen 19 Uhr Zutritt zum Areal verschafft haben. Die Vermummten kletterten auf Baufahrzeuge und Container, spielten Musik und stellten Transparente zur Schau. Parallel versammelten sich rund 120 Menschen vor dem ehemaligen Wagenplatz, um die »Rückgewinnung der Köpi« zu unterstützen. Die Berliner Polizei gibt an, das Grundstück gegen 22 Uhr geräumt zu haben - zwei Aktivistinnen gelang es jedoch, sich bis in die Morgenstunden auf Bäumen zu verschanzen.

Die Initiative »Køpi bleibt« hatte sich zuvor kämpferisch gegeben. »Wir sind hier, um zurückzufordern, was uns gehört«, heißt es in einer im Internet veröffentlichten Erklärung. In dieser kritisieren die Aktivistinnen und Aktivisten eine fehlende Perspektive für das nach wie vor unbebaute Gelände, das voll sei »mit den Trümmern, die einst unser Zuhause und unser Leben waren«.

Für all diejenigen, die in den letzten Jahren Räumungen ausgesetzt waren, fordert die Initiative Neuunterbringungen. Man werde sich nicht »unter den Teppich kehren« lassen und bleibe überzeugt von autonomen Plätzen.

Am Ostermontag wurde ein weiterer Zwischenfall am ehemaligen Wagenplatz gemeldet. Unbekannte sollen den Wellblechzaun am Grundstück beschädigt und Steine in Richtung des Sicherheitspersonals geworfen haben. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal