Gegen Bolsonaro

Die brasilianische Sängerin Anitta hat ihre Wahl bereits getroffen

Sängerin Anitta unterstützt bei der Präsidentschaftswahl Lula, weil der die besten Chancen hat, Bolsonaro zu schlagen.
Sängerin Anitta unterstützt bei der Präsidentschaftswahl Lula, weil der die besten Chancen hat, Bolsonaro zu schlagen.

Besonders in Lateinamerika ist sie ein großer Popstar, nun erhebt Anitta ihre Stimme für den Kandidaten der Arbeiterpartei PT bei der bevorstehenden Präsidentschaftswahl in ihrem Heimatland Brasilien. Von den Wählern dort zählen viele zu den 100 Millionen Followern der Künstlerin, deren Markenzeichen Stringtanga und knapper Bikini sind. Auf ihren Social-Media-Kanälen will sie jetzt die Kampagne der Linken anheizen. Dass ihre Stimme an Lula geht, hat Anitta vor wenigen Tagen gepostet. Und ließ ein Foto folgen, auf dem sie im roten Dress und mit sexy Pose an einer Poledance-Stange ein L formt. Das Echo in der brasilianischen Öffentlichkeit ist enorm. Der rechte Staatschef wirft der Sängerin vor, die Jugend zu verderben und zum Drogenkonsum zu animieren. Ein Auslöser für Anittas Aktion war der kürzliche Mord an einem PT-Funktionär durch einen Bolsonaro-Anhänger in Foz do Iguaçu.

Sie selbst sei keine »Petista«, betont Anitta. Doch Lula kann auf sie zählen, wenn es darum geht, Bolsonaro abzuservieren. Zwar haben sich etliche Promis zur Wahl im Oktober positioniert – Künstler und Intellektuelle meist links, Schlagerfuzzis und Balltreter eher pro Bolsonaro. Anitta hatten wenige auf dem Zettel. Dabei ist das 1993 in Rio de Janeiro in einer Favela geborene Showtalent auch als bisexuelle LGBTQ-Aktivistin und Antirassistin bekannt. Vom Kirchenchor schwang sie sich zum Show- und Videostar empor, ihr erstes Album »Show das Poderosas« war 2013 der Durchbruch. Vor der vergangenen Wahl hatte Anitta keine Aussage gemacht, doch inzwischen ihre Hausaufgaben erledigt und sich während der Pandemie politisch fortgebildet. Im Interview mit portugiesischen Medien verriet die Sängerin jetzt, dass sie ein Gespräch mit Lula hatte. Dem Politiker bot sie ihre Hilfe an, mit »TikTok und solchen Sachen«. Der Ex-Präsident sagt dazu, dass auch viele, die keine PT-Fans sind, »mit uns auf dem Weg sind«. Denn es sei nötig, »dass Brasilien zu Demokratie und Frieden zurückkehrt.«

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