Putin, der Eskalator

Martin Ling über den Beschuss des Hafens von Odessa

Diplomatisch ist es ein Schuss ins eigene Knie, militärisch ein Zeichen des »Mir kann keiner was«. Mit dem Beschuss des Hafens von Odessa durch Russland zeigt Wladimir Putin einmal mehr, dass er die Spiel- und Kriegsregeln nach eigenem Gutdünken auszulegen gedenkt. Der Beschuss zu einem Zeitpunkt, als die Tinte unter den Abkommen zur Getreidelieferung aus der Ukraine kaum trocken war, trifft militärisch die Ukraine, diplomatisch die Uno und die Türkei.

Putin stößt mit seinem Vorgehen sowohl UN-Generalsekretär António Guterres als auch den türkischen Präsident Recep Tayyip Erdoğan vor den Kopf. Guterres war der einzige namhafte Politiker, der von Anfang an auf Verhandlungen drängte, um den Ukraine-Krieg beizulegen. Als einzigen Erfolg konnte er das Abkommen über die Getreidelieferungen verbuchen, mit dem der sich verschärfenden globalen Hungerkrise entgegengewirkt werden sollte. Das Abkommen ist mit dem Beschuss zwar nicht obsolet, aber ob es über seine Papierform hinauskommen wird, ist nun mehr als fraglich. Für den Fortgang des Ukraine-Kriegs heißt das nichts Gutes. Putin eskaliert, wann immer es ihm passt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.