Ukraine-Krieg: Ramaphosa liegt mit Friedensinitiative richtig

Martin Ling über Annalena Baerbocks Besuch in Südafrika

Die Sicht der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock auf Südafrika ist neu, die Position Südafrikas kaum. Baerbock sieht nach ihrem Besuch Bewegung in der Haltung der afrikanischen Regionalmacht im Ukraine-Krieg, »dass es eben um die Charta der Vereinten Nationen geht, dass es um die Souveränität eines jeden Landes geht und die territoriale Integrität«. Diese Position hat Südafrika immer vertreten, wenngleich scharfe Kritik am Angriffskrieg Russlands bisher wie bei so vielen Ländern des Globalen Südens unterblieb. Schlicht, weil Russland der wichtigere Handelspartner ist und vor allem sie unter den stark gestiegenen Preisen für Getreide, Düngemittel und Treibstoff leiden.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat die Folgen des Kriegs für den Globalen Süden bei seinen Besuchen in Russland klar gemacht und deswegen mit seiner Friedensinitiative auf Gespräche zwischen Russland und der Ukraine gedrängt. Dass daraus bisher nichts wird, liegt neben Putins Haltung auch daran, dass die Nato einen langwierigen Konflikt in der Ukraine akzeptiert hat, wie die Leaks aus dem US-Pentagon zeigen. Für Aussichten auf Frieden ist das eine schlechte Nachricht mehr.

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