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Weltsynode in Rom: Wozu diese ausufernde Veranstaltung?
Jana Frielinghaus über die katholische Weltsynode
Wochenlang werden 365 Stimmberechtigte in Rom ab dem 4. Oktober über die Zukunft der katholischen Kirche beraten, und erstmals werden auch 54 Frauen unter ihnen sein. Allein, dass die Kardinäle nicht mehr völlig unter sich sind, verkaufte Papst Franziskus als großes Mitbestimmungsprojekt. Doch das Ergebnis wird bestenfalls eine von ihm vorgegebene Abschlusserklärung sein. Das stellte der Luxemburger Erzbischof und Synodenkoordinator Jean-Claude Hollerich schon vorab klar.
Um drängende Fragen wie die Aufhebung des Zölibats, des Verbots der Priesterweihe für Frauen und die Gleichstellung Homosexueller wird es ausdrücklich nicht gehen. Franziskus und ihm Nahestehende agieren autoritär und lehnen Bewegungen wie den Synodalen Weg in Deutschland ab, der Reformen befürwortet. Darin, dass an bestehenden Strukturen nicht gerüttelt werden darf, sind sie sich mit den reaktionärsten Klerikern einig – oder sie lassen sich von ihnen weiter die Agenda diktieren. Wozu dann die ausuferende Veranstaltung? Franziskus forderte, die Teilnehmenden sollten sich dem »innenweltlichen Blick« entziehen. Er klingt wie sein erzkonservativer Vorgänger Benedikt.
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