Protest gegen AfDler bei Immatrikulation

Uni Leipzig lud Abgeordnete der Rechtspartei zu Feier ein

Das Augusteum der Universität Leipzig am Augustusplatz.
Das Augusteum der Universität Leipzig am Augustusplatz.

Normales Prozedere oder unnötiges Hofieren von Rechtsaußen-Politikern? Studierende fanden es nicht in Ordnung, dass die Universität Leipzig zur feierlichen Immatrikulation der Erstsemester am Mittwoch gleich fünf AfD-Landtagsabgeordnete eingeladen hat. Der Studierendenverband Die Linke.SDS rief deshalb für den Nachmittag zu einer Protestkundgebung auf dem Leipziger Augustusplatz auf. Rund 1000 Menschen nahmen laut »Leipziger Volkszeitung« daran teil.

Die Linke.SDS hatte die Namen der AfDler auf Instagram genannt und darauf hingewiesen, dass sie alle dem aufgelösten »Flügel« der AfD um den Thüringer Landes- und Fraktionschef Björn Höcke angehören. Zwei Mitglieder des SDS monierten auf der Kundgebung, mit der Einladung erwecke die Uni den Eindruck, »Hass und Hetze seien eine normale Meinung und die AfD eine normale Partei«.

Die Universität erklärte in einer Pressemitteilung, man habe Politiker des sächsischen Landtags zur Feier eingeladen. »Die Einladungsliste wird ausschließlich anhand der [...] Ämter zusammengestellt, die Parteizugehörigkeit spielt dabei keine Rolle«, heißt es in der Stellungnahme. Gleichwohl haben nicht alle der eingeladenen AfDler überhaupt Wahlkreisbüros in Leipzig, auch ist keiner von ihnen etwa hochschulpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion; alle hetzten wiederholt gegen Geflüchtete und gegen zivile Seenotretter. nd

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