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Glyphosat: Noch eine unendliche Geschichte

Ulrike Henning über das Zombie-Pestizid Glyphosat

Vertreter der EU-Staaten einigten sich nicht auf die weitere Genehmigung von Glyphosat für noch einmal zehn Jahre. Dieses Ergebnis eines Treffens Ende letzter Woche wird teils schon als Erfolg gesehen. Aber mit der Verschiebung der Entscheidung ist eine Verlängerung der Zulassung für das umstrittene Pestizid nicht vom Tisch.

Besonders enttäuschend die deutsche Enthaltung: Hier hatten viele, ausgehend vom Koalitionsvertrag, ein klares Zeichen erwartet. Dort war vereinbart, dass Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt genommen wird. Nun verweigerte das grüne Landwirtschaftsministerium ein klares Nein zu dem Pestizid – offenbar unter Druck der FDP und bei Stillschweigen der SPD. Wieder einmal steht die Ampel auf Gelb, geben sich die Liberalen als »technologieoffen«. Auch Frankreich argumentiert in der EU ähnlich: Glyphosat soll erst verschwinden, wenn es »Alternativen« gibt. Eine wirklich alternative Landwirtschaft ist nicht gemeint. Auf jeden Fall blieb ein starkes Signal für mehr Gesundheits- und Artenschutz aus. Im November wird die traurige Geschichte der EU-Entscheidungen zum Thema vermutlich fortgesetzt.

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