Senegals gefährdete Demokratie

Martin Ling über den Präsidenten Macky Sall

Es war eine deutliche Ansage an Senegals Präsidenten Macky Sall: Der Verfassungsrat wirft ihm verfassungswidriges Verhalten vor. Weder die Verschiebung der Wahl vom 25. Februar an sich noch der von Sall willkürlich festgesetzte neue Termin vom 15. Dezember sei mit der Verfassung vereinbar. Sall hat nun bekundet, »die Entscheidung des Verfassungsrats vollständig umzusetzen« und »unverzüglich die notwendigen Beratungen abzuhalten, um die Präsidentschaftswahlen baldmöglichst abzuhalten«. Hoffentlich hält er Wort.

Macky Sall ist schon seit geraumer Zeit dabei, Senegals für afrikanische Verhältnisse ziemlich stabile Demokratie zu destabilisieren. Schon sein ursprüngliches Ansinnen, entgegen der Verfassung ein drittes Mal kandidieren zu wollen, hatte Proteste gegen seine Regierung mit vielen Toten und Verletzten zur Folge. Die populäre Oppositionspartei Pastef ließ er von einer hörigen Justiz verbieten und den Parteichef Ousmane Sonko von der Kandidatenliste streichen. Nicht wenige Senegalesen nehmen Sall seine Absage an eine dritte Amtszeit nicht ab, nach der geplanten Verschiebung noch weniger. Senegal braucht einen Neuanfang ohne Sall. Das ist sicher.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal