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- Volksfront in Frankreich
Macron spielt Spielchen
Peter Steiniger zu Frankreichs blockierter linker Volksfront
Der Wolf wirbt für Schafspelze: Geht es nach Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, sollen für die Dauer der Olympischen Spiele in Paris in der politischen Arena die Waffen ruhen. Die Verzögerungstaktik und die Verleugnung des Siegs der Neuen Volksfront bei der Parlamentswahl durch den marktliberalen Präsidenten sind Klimmzüge, um das linke Bündnis von der Regierung fernzuhalten und nach Möglichkeit zu spalten.
Dafür will Macron die Regeln des demokratischen Spiels neu bestimmen und eine Große Koalition formen, die seine Politik fortsetzt. Am grünen Tisch soll weggewischt werden, dass die Wähler nicht nur einen Sieg der extremen Rechten verhindert, sondern auch Macrons neoliberaler Agenda die rote Karte gezeigt haben. Die Folge ist ein Olympischer Unfrieden.
Zugleich ringt die Volksfront mit internen Kontroversen. Mit Lucie Castets fand sie nun endlich ihre Kandidatin für das Amt des Premiers. Die zeigt dem Macron-Lager die kalte Schulter – alles andere würde die an die Wahl der Linken geknüpften Hoffnungen zerstören.
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