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Thailand-Kambodscha-Konflikt: Vorläufiger Erfolg

Peter Steiniger zu den Verhandlungen zwischen Thailand und Kambodscha

Wegen der Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha sind Tausende Menschen geflohen und auf Hilfsgüter angewiesen.
Wegen der Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha sind Tausende Menschen geflohen und auf Hilfsgüter angewiesen.

Es ist ein politisches Stoppzeichen für eine gefährlich fortgeschrittene Eskalationsspirale: Am Rande eines Krieges stehend, haben sich die Regierungschefs Thailands und Kambodschas auf eine »sofortige und bedingungslose« Feuerpause geeinigt. Die Vereinbarung kam unter Vermittlung des malaysischen Präsidenten und Asean-Vorsitzenden Anwar Ibrahim zustande, der damit den Prinzipien des südostasiatischen Staatenbundes Geltung verschafft. Mit im Boot sind auch die USA und China, die beide in der Region starke Interessen haben. Seine Feuerprobe muss der Deal von Phumtham Wechayachai mit Hun Manet aber erst noch bestehen. Während man in Putrajaya miteinander sprach, wurde weiter geschossen, und das Militär selbst hat auch noch ein Wörtchen mitzureden. Vertreter der Streitkräfte beider Länder werden sich demnächst informell konsultieren.

Gelöst ist der Konflikt längst nicht. Im Mai hatte der Tod eines kambodschanischen Soldaten einen alten Grenzstreit wieder aufleben lassen und wechselseitige Vergeltungsaktionen ausgelöst. Vordergründig geht es um symbolisch bedeutsame Tempel, konkret um die Kontrolle über Ressourcen. Nationalisten und religiöse Eiferer gießen Öl ins Feuer, Hunderttausende Zivilisten wurden in die Flucht getrieben. Entscheidend ist, dass die Diplomatie die Flammen austritt, bevor sich ein Flächenbrand entwickelt. Ob das gelingt, hängt stark von den innenpolitischen Entwicklungen in Thailand ab, wo Königshaus und putschfreudige Militärkaste mit der Zivilregierung konkurrieren.

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