SPD Berlin: Krach ohne Inhalt

Die Berliner SPD hat mit Steffen Krach ihren Spitzenkandidaten für die Abgeordnetenhauswahl 2026 gefunden

Ist ab jetzt das Gesicht der Berliner Sozialdemokraten: Steffen Krach
Ist ab jetzt das Gesicht der Berliner Sozialdemokraten: Steffen Krach

Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe war im Gespräch, auch Wirtschaftsenatorin Franziska Giffey. Die Berliner Sozialdemokraten sind schon eine Weile auf der Suche nach einem Spitzendkandidaten für die Abgeordnetenhauswahl 2026. Jetzt hat ein weitgehend unbekanntes Gesicht die Ehre, sozialdemokratische Hauptstadtpolitik zu repräsentieren: Steffen Krach. Der SPD-Apparatschik ist aktuell Regionalpräsident in seiner Heimatregion Hannover. Davor war er von 2014 bis 2021 Staatssekretär für Wissenschaft in Berlin. Der SPD-Landesvorstand hat ihn nun für die Spitzenkandidatur nominiert. Die Basis darf dann im November die Entscheidung abnicken.

Viel mehr gibt es zu ihm bislang auch nicht zu sagen. Bei seiner Vorstellung am Montag stellte er treffend fest, es gebe »Unwuchten« auf dem Berliner Mietenmarkt. »Aber wir werden versuchen, alles zu tun, was uns zur Verfügung steht.« Aha. Aber auch: Niemand in der Wirtschaft müsse Angst vor Enteignungen haben. Inhaltlich bleibt es also sozialdemokratisch dünn. Immerhin weiß die Öffentlichkeit jetzt, dass der SPD-Mann die Wahl gewinnen will. »Es geht nicht um Platz zwei oder drei, es geht um Platz eins.«

Wie er das erreichen will, bleibt ein Rätsel. Bei der Bundestagswahl Anfang des Jahres landeten die Sozialdemokraten in der Hauptstadt mit 15,1 Prozent der Zweitstimmen auf dem fünften Platz, hinter Linken, CDU, Grünen und AfD. Immerhin hat Steffen Krach jetzt ein Jahr Zeit, ein Profil zu entwickeln. Angesichts der fortgesetzten Ziellosigkeit der Berliner SPD, die »Vorwärts!« ruft, links blinkt, dann aber auf der Kreuzung stehen bleibt, ist das keine leichte Aufgabe.

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