Spalier bei linker Demo erlaubt

Rechtsextremer klagte erfolgreich in Karlsruhe

  • Lesedauer: 1 Min.

Karlsruhe (epd/ND). Wenn sich Mitglieder der rechten Szene bei einer Demonstration von Linken schweigend ohne behördliche Erlaubnis an der Straße aufstellen, ist dies vom Grundrecht der Versammlungsfreiheit gedeckt. Dies gelte auch, wenn es dabei zu keinen Meinungsäußerungen in Form von Plakaten, Flugblättern oder anderen Äußerungen komme, entschied das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe in einem gestern veröffentlichten Beschluss.

Die Karlsruher Richter gaben damit der Verfassungsbeschwerde eines Mitglieds der rechten Szene statt. Hintergrund des Streits war eine Demonstration im August 2004 im brandenburgischen Finsterwalde unter dem Motto »Keine schweigenden Provinzen – Linke Freiräume schaffen«. Der Kläger und rund 40 andere Rechtsextreme hatten daraufhin schweigend am Straßenrand ein Spalier gebildet, an dem die Demonstranten vorbei mussten. Die Polizei hatte gegen die Rechtsextremen einen Platzverweis erteilt. Das Amtsgericht Bad Liebenwerda verhängte gegen den Kläger eine Geldbuße in Höhe von 75 Euro wegen »unerlaubter Ansammlung«. Diese ist laut Karlsruher Urteil nun rechtswidrig.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal