CDU vergleicht Rot-Rot-Grün mit Maos langem Marsch

Mohring warnt: Hat »dem Volk große Verluste gebracht« / Linkenchef Riexinger: »Der Mann ist doch vollständig gaga«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der Fraktionschef der Thüringer CDU im Landtag, Mike Mohring, hat die rot-rot-grüne Koalition mit der Entwicklung im China zur Zeit von Maos Aufstieg verglichen. Die »Leipziger Volkszeitung« zitiert den Unionspolitiker mit den Worten, »in Thüringen beginnt der lange Marsch der Linken auf das Kanzleramt in Berlin«. Mohring habe laut der Zeitung bewusst auf das bittere Ende jener Entwicklung in China angesprochen, »die mythisch stark verklärt war, aber dem Volk große Verluste gebracht« habe.

Als langer Marsch wird historisch ein verlustreicher militärischer Rückzug der Streitkräfte der Kommunistischen Partei Chinas in den Jahren 1934 und 1935 bezeichnet. 1967 rief in Anlehnung an den langen Marsch in China der Studentenführer Rudi Dutschke den »Marsch durch die Institutionen« aus, mit dem sich die Studentenbewegung unter anderem auf andere gesellschaftliche Bereiche ausbreiten wollte. »Die Permanenzrevolutionäre können immer wieder hinausgeworfen werden, immer wieder in neue Institutionen eindringen«, so Dutschke damals. Dies war allerdings eher auf Zerstörung von Instituionen ausgerichtet, heute wird der »Marsch durch die Institutionen« als Strategie der Erringung von Macht verstanden.

Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, reagierte mit Kopfschütteln auf die Äußerung Mohrings. Ob der CDU-Fraktionschef Rot-Rot-Grün in Thüringen wirklich »mit der chinesischen Revolution verglichen« habe, fragte Riexinger am Freitagmorgen auf Twitter und erklärte: »Der Mann ist doch vollständig gaga.« nd/mit Agenturen

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