Irakische Einheiten am Stadtrand von Mossul
UN berichten von Gräueltaten des Islamischen Staates / Konferenz in Paris warnt vor IS-Rückkehrern
Berlin. Rund eine Woche nach Beginn der Offensive zur Rückeroberung Mossuls von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind irakische Spezialeinheiten nach eigenen Angaben bis zum östlichen Stadtrand vorgestoßen. »An unserer Front sind wir nur fünf oder sechs Kilometer von Mossul entfernt«, sagte am Dienstag der Kommandant der Anti-Terroreinheit CTS, Ahmed al-Assadi. Die Verteidigungsminister westlicher Staaten berieten derweil ihre Strategie gegen den IS in Paris. Frankreichs Präsident François Hollande sagte am Dienstag zum Auftakt des Treffens, die mögliche Rückkehr von Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nach Europa sei Grund zur Sorge. Neben Irak geht es bei dem Treffen auch um die Lage in Syrien. Die Sitzung wurde von Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian und seinem US-Kollegen Ashton Carter geleitet. Daneben waren die Ressortchefs aus Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Italien, Kanada, Neuseeland, den Niederlanden, Norwegen und Spanien eingeladen, nicht aber Vertreter Bagdads und Ankaras. »Sollte sich eine Bedrohung für die Türkei ergeben, werden wir alle unsere Möglichkeiten einschließlich einer Bodenoffensive in Irak nutzen«, sagte derweil Außenminister Mevlüt Cavusoglu in einem Interview mit dem Sender TV 24. Die NATO hat inzwischen damit begonnen, die internationale Koalition gegen den IS mit Aufklärungsflügen zu unterstützen.
Die Dschihadistenmiliz verübt beim Kampf um ihre nordirakische Hochburg nach UN-Angaben offenbar Gräueltaten an der Zivilbevölkerung. Im Dorf Safina südlich von Mossul sollen IS-Kämpfer 15 Zivilisten getötet und ihre Leichen in einen Fluss geworfen haben, wie der Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros, Rupert Colville, am Dienstag in Genf mitteilte. Agenturen/nd
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