Antisemitische Bilder in Schulbüchern

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Deutsche Schulbücher mit antisemitischen Vorurteilen bleiben nach den Worten von Zentralratspräsident Josef Schuster trotz Korrektur der entsprechenden Texte noch lange im Umlauf. »Selbst wenn inzwischen neue und verbesserte Auflagen produziert wurden, finden sich die alten Schulbücher oft noch viele Jahre in den Schulen und werden weiter benutzt«, erklärte Schuster am Montag. In einem Interview der Deutschen Presse-Agentur hatte Schuster diese Schulbücher heftig kritisiert. »Es gibt dort zuweilen Bilder, die von antisemitischen Stereotypen geprägt sind und damit eher an den ›Stürmer‹ erinnern, als dass sie eine sachliche Darstellung bieten würden.« Der »Stürmer« war ein judenfeindliches Nazi-Propagandablatt. Seine Kritik beruhe auf wissenschaftlichen Untersuchungen, etwa des Georg-Eckert-Instituts für Schulbuchforschung in Braunschweig. Die Wissenschaftler dort seien zu dem Ergebnis gekommen, dass in vielen Schulbüchern beim Thema Nationalsozialismus und Schoa (dem nationalsozialistischen Völkermord an den Juden Europas) die Sicht der Täter eingenommen werde. Antisemitische Darstellungen der NS-Propaganda würden zum Teil kaum eingeordnet. Schuster verwies auf eine Materialsammlung, die der Zentralrat mit der Kultusministerkonferenz erarbeitet hatte. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal