Die Prominenten auf den Bäumen

Personalie: Benno Fürmann setzte ein Zeichen für den Klimaschutz

Eines Tages entschließt sich der zwölfjährige Cosimo dazu, das ekelhafte Schneckengericht nicht mehr anzunehmen. Als Protest gegen strenge Disziplin in seiner Adelsfamilie besteigt er die Bäume und bleibt bis zu seinem Tod dort. Sein Vater versucht, ihn gewaltsam von den Wipfeln herunterzubekommen, doch es gelingt ihm nicht. Irgendwann toleriert die Familie seinen Aufenthalt in den Ästen. Davon handelt der im Jahr 1957 erschienene Roman »Der Baron auf den Bäumen« des italienischen Schriftstellers Italo Calvino.

Der Baum ist das Thema unseres Jahrhunderts, wurde aber schon immer als Aktionsfeld betrachtet. Was Calvinos Romanfigur aus Protest machte - die Baumbesetzung also - ist heute wichtige Aktionsform von Umweltschützern. So wie im Hambacher Forst: Seit 2012 ist ein Teil des Waldes aus Protest gegen den Braunkohleabbau und die Kohleverstromung von Aktivisten und Aktivistinnen besetzt.

Wenn aber Prominente in Aktion treten wollen, ändert sich dementsprechend auch die Form des Protestes: Etliche Persönlichkeiten aus Film, Fernsehen, Musik und Kultur wollten bei einer Aktion der Klima-Allianz Deutschland die Bäume im Hambacher Wald retten, indem sie ihre Porträts an denen aufgehängt haben. So wollten sie vor allem darauf hinweisen, dass die Unterstützung für den Erhalt des Hambacher Forstes nur der Anfang war und dass noch weitere Wälder in Deutschland von Braunkohletagebauen bedroht sind.

Der deutsche Schauspieler und Synchronsprecher Benjamin »Benno« Fürmann war auch beteiligt. »Deutschland muss beim Klimaschutz endlich wieder vorankommen«, forderte er und fügte hinzu, der Klimawandel stelle bereits eine große Belastung dar, insbesondere für die ärmsten Menschen im globalen Süden. Der 46-jährige Berliner, der in New York City Schauspiel studierte, ist auch Aktivist von »Amnesty International«, jener Organisation, die sich weltweit für Menschenrechte einsetzt.

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