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Unentwegte Mahner
Beim Friedensratschlag Anfang Dezember geht es um den Einfluss von Krieg auf die Klimakrise
Die Gefahren, die von modernisierten Atomsprengköpfen ausgehen, sind enorm. In Verbindung mit den schleichend etablierten autonomen Waffensystemen sind die Risiken heute vermutlich sogar größer denn je. Darauf werden am 6. Dezember in Kassel die Referent*innen und Teilnehmenden des 27. Friedensratschlags aufmerksam machen. Die Tagung, die bislang immer in Kassel abgehalten wurde, findet coronabedingt in diesem Jahr erstmals digital statt.
Von 11 bis 18.30 Uhr gibt es Referate und Debatten in parallel tagenden Arbeitsgruppen, zu Beginn und zum Abschluss wird zudem der Liedermacher Konstantin Wecker auftreten. Unter den Vortragenden sind der Völkerrechtler Norman Paech, Barbara Heller vom Bremer Friedensforum sowie Anne Rieger und Lühr Henken vom Bundesausschuss Friedensratschlag. In Arbeitsgruppen wird unter anderem über Themen wie Rüstungskonversion und »Ohne Frieden kippt das Klima« beraten. Die letztgenannte Debatte wird von Josefina Pöpperl von Fridays for Future (FFF) und dem langjährigen Friedensaktivisten Bernhard Trautvetter gemeinsam geleitet.
Die letztgenannte Kooperation könnte ein Hoffnungszeichen sein. Denn in der breiten Öffentlichkeit ist das Bewusstsein für die Bedrohung, die von atomaren wie nichtatomaren Waffen ausgeht, heute wenig präsent. Auch bei den Protesten von FFF und anderen Klimaschützer*innen spielt der Widerstand gegen Aufrüstung nur am Rande eine Rolle, obwohl Rüstungsgüter und Kriege einen erheblichen Anteil an der globalen Umweltzerstörung haben.
Weiter fordern jene, die sich schon zu Zeiten des Krefelder Appells für Abrüstung einsetzten, am eindringlichsten den Abbau aller Waffenarsenale. Aktuell ruft die Initiative »Abrüsten statt aufrüsten«, in der auch jüngere Aktive und Gewerkschafter*innen engagiert sind, für den 5. Dezember zu dezentralen Aktionen auf. Denn ab dem 7. Dezember berät der Bundestag über die geplante Steigerung der Verteidigungsausgaben, die Abstimmung darüber ist für den 12. Dezember geplant. Einen von der Initiative verfassten Abrüstungsappell haben bislang 175 000 Menschen unterzeichnet.
Informationen: abruesten.jetzt, friedensratschlag-digital.de
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