• Politik
  • Rechtsextreme Schwedendemokraten

Tiefer Einschnitt

Peter Steiniger zu den Folgen des Machtwechsels in Schweden

Für die Partei mit braunen Wurzeln von Jimmie Åkesson ist Erntezeit. Um eine Machtoption zu erhalten, hatten die Moderaten ihn und seine Schwedendemokraten aus der Schmuddelecke geholt. Die Etablierten sprangen über die Stöcke, die ihnen die Rechtsextremen hinhielten, machten Migranten zu Sündenböcken für verfehlte Politik. Nun ist die Partei des Stammtisch-Ressentiments, der Frustration und der Sehnsucht nach dem Bullerbü-Schweden vom Paria zur zweitstärksten Kraft aufgestiegen. Zwar stellt Åkesson, der längst einen bürgerlichen Habitus pflegt, heraus, dass man fähig und bereit sei, in eine Regierung mit Moderaten und Christdemokraten zu gehen. Das eigentliche Ziel reicht weiter: Die Rechte will Schwedens Gesellschaft nach den neoliberalen Reformen ein weiteres Mal umkrempeln und auf Egoismus trimmen. Als Stützpartei hätten die Schwedendemokraten enormen Einfluss, kämen an Schlüsselstellen und könnten zugleich weiter die populistische Karte spielen. Auch ihre Wähler werden noch zu spüren bekommen, dass Steuersenkungen, Angriffe auf Arbeitsrechte, Bildung und Kultur nicht zurück ins kuschelige »Volksheim« führen.

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