Rote Hilfe und Samidoun: Die Distanzierung kommt zu spät

Felix Sassmannshausen über fatale blinde Flecken in der Linken

Die linke Solidaritätsorganisation Rote Hilfe hat ihre Unterstützung für einen Aktivisten der Gruppe Samidoun eingestellt. Die Rote Hilfe reagiert damit auf Sympathiebekundungen der Gruppierung für das antisemitische Massaker der Hamas in Israel am Samstag.

Doch der Schritt kommt viel zu spät. Denn wer die Augen dafür nicht verschlossen hat, wusste es schon lange: Seit Jahren sind die antisemitischen Äußerungen der Gruppierung bekannt. Auch darüber hinaus wurde immer wieder auf ihre Zusammenarbeit mit islamistischen Akteur*innen, etwa auf antiisraelischen Demonstrationen, verwiesen. Doch die Kritik wurde ignoriert. Erst mussten zahlreiche Jüdinnen und Juden und andere Zivilist*innen in Israel brutal ermordet werden, damit man die Unterstützung einstellt.

Das reicht nicht. Viele linke Gruppen in Deutschland und international haben fatale blinde Flecken: teils werden islamistische Parolen verharmlost oder gar antisemitische Positionen geteilt – insbesondere Formen des israelbezogenen Antisemitismus. Das muss sich ändern, um zu verhindern, dass Gruppen wie Samidoun künftig unterstützt werden.

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