Der große Haushaltsschwindel der Ampel

Für die politische Fahrlässigkeit der Bundesregierung müssen mal wieder Geringverdiener den Preis bezahlen, meint Pauline Jäckels

Der Haushalt 2024 steht. Doch das finanzpolitische Debakel der Ampel hat dafür gesorgt, dass die Bundesregierung und ihr Kanzler so unbeliebt sind wie nie zuvor. Kein Wunder! Denn das, was einige Ampel-Politiker jetzt in einem kläglichen PR-Stunt als »Entlastungshaushalt« für Bürger verkaufen, ist Sinnbild für das, was in der Regierung falsch läuft: Für ihre politische Fahrlässigkeit müssen wieder mal arme Menschen zahlen und jene, die noch von der schwindenden Mittelschicht übrig sind.

Krampfhaft wollten Christian Lindner und Olaf Scholz an der Schuldenbremse festhalten; trotz der Wirtschaftskrise – ausgelöst durch die Corona-Pandemie und fortgeführt durch den Ukraine-Krieg. Genau jetzt hätte es große Investitionen im sozialen Bereich und nachhaltige finanzielle Entlastungen für Geringverdienende, die über Einmalzahlungen hinausgehen, so dringend gebraucht. Um die finanzpolitische Doktrin beizubehalten, wurde stattdessen an allen Ecken und Enden gespart – und getrickst.

Der finanzpolitische Buchungstrick, mit dem Lindner die selbst auferlegte Schuldenbremse zu umgehen versuchte, bestand nicht vor dem Verfassungsgericht. Das Risiko müssten die klügsten Köpfe unseres Landes gekannt haben; doch die Folgen dieses Fehlers müssen eben nicht sie tragen.

Die Maßnahmen, die das so entstandene Haushaltsloch von 17 Milliarden Euro jetzt stopfen sollen, lassen sich zwar als klimafreundlich verkaufen – etwa die Plastikabgabe oder der erhöhte CO2-Preis. Für die damit einhergehenden Preissteigerungen werden die Bürger*innen blechen müssen. Und so entpuppt sich das Versprechen der FDP, eine Durchschnittsfamilie etwa werde 2024 von Steuerentlastungen in Höhe von 500 Euro profitieren, als reiner Haushaltsschwindel. Die hohen Preise werden ein Vielfaches kosten.

Auch Robert Habeck trägt diese Politik mit – das darf nicht vergessen werden. Erst am Donnerstag sagte er, die Kürzungsmaßnahmen zu Lasten der Menschen, seien »natürlich die einzig denkbare Antwort.«

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal