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Bauernproteste: Alles Querköppe und Nazis?
Jana Frielinghaus wünscht sich mehr Solidarität mit den Bauern
Linke-Ko-Chef Schirdewan und Thüringens Regierungschef Ramelow betonen, ihre Partei stehe an der Seite der protestierenden Bauern, deren Forderungen »mehr als berechtigt« seien.
In der gesellschaftlichen Linken hierzulande sind solche Aussagen die Ausnahme. Und klar, die meisten Landwirte sind konservativ, manche sogar rechtsradikal. Doch befremdlich wird es, wenn Linke das, was sie bei den Lokführern bejubeln – nämlich dass sie Druckmittel haben und nutzen –, den Bauern plötzlich als unfair vorhalten und schimpfen, diese legten »das ganze Land lahm«.
Dabei gehören die meisten Landwirte zu den berühmten 99 Prozent derer, die unter dem herrschenden System leiden. Sie werden zwischen der Macht der global einkaufenden Lebensmittelkonzerne, der Agroindustrie und dem gesellschaftlichen Druck in Richtung »Ökologisierung« zerrieben, für die ihnen vielfach schlicht die Ressourcen fehlen. Das zu sehen und daraus unabhängig von Sympathiepunkten die Notwendigkeit von Solidarität abzuleiten, dazu sind viele Linke nicht in der Lage.
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