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US-Botschafterin in Kiew räumt Posten
Der Abschied von Bridget Brink gilt als logische Folge des Kurswechsels in der Ukraine-Politik und Donald Trump
Nach drei Jahren ist das Amt des US-Botschafters in der Ukraine demnächst wieder vakant, weil Bridget Brink von diesem Posten nun zurückgetreten ist. Die seit 1996 für das des State Department tätige Karrierediplomatin hatte ihre Arbeit in Kiew ein Vierteljahr nach Beginn der russischen Invasion aufgenommen. Zuvor war Brinks Nominierung durch Präsident Joe Biden vom Auswärtigen Ausschuss des US-Senats einstimmig bestätigt worden. Damit endete eine seit 2019 andauernde Phase mit provisorischer Leitung der Botschaft, nachdem Donald Trump im April 2019 während seiner ersten Amtszeit Marie Yovanovitch gefeuert hatte.
Deren Abberufung stand im Zusammenhang mit der »Ukraine-Affäre«: den Bemühungen des Trump-Lagers, Politik und Justiz in Kiew zu Korruptionsermittlungen zum Schaden der politischen Konkurrenten Joe Biden und dessen Sohn Hunter zu drängen, der 2014 in den Vorstand des ukrainischen Gas-Konzerns Burisma Holdings eingetreten war. Angesichts des Krieges wurde Brink, erfahren in der Vertretung von US-Interessen in Osteuropa und dem postsowjetischen Raum, erste Wahl.
Ihr Abschied gilt als logische Folge des Kurswechsels in der Ukraine-Politik. Brink war langjährige Mitarbeiterin der zum Lager der Falken bei den Demokraten zählenden Strippenzieherin Victoria Nuland, die 2024 aus dem auswärtigen Dienst ausschied. Vor Kiew war Brink Botschafterin in der Slowakei. Ihr erster Einsatz führte sie 1997 während der Balkan-Kriege nach Belgrad, es folgten Georgien, Usbekistan und der Nationale Sicherheitsrat. Zuletzt wurde Brink von Präsident Wolodomir Selenkskyj hart kritisiert, weil sie in einem Tweet zur Tragödie von Krywyj Rih Russland als Angreifer nicht nannte. Das hat sie dann mehrfach nachgeholt.
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