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Anwältin gegen Berufsverbote: Recht für Links
Adelheid Rupp vertritt Linke vor Gericht, saß für die SPD im Landtag und verpasste mit der Linkspartei den Einzug
»Die ganze Familie und Verwandtschaft will man sich auch noch vornehmen. Die Kanzlei soll nicht verschont bleiben«, heißt es in einem kürzlich veröffentlichten Drohbrief. Adressiert ist er an die Inhaberin ebenjener Anwaltskanzlei, die »sehr geehrte Frau Rupp«.
Adelheid Rupp, 67 Jahre alt, ist derzeit viel gefragt, spricht auf Pressekonferenzen, gibt Zeitungen Auskünfte – und wird von rechten Hetzern angegangen. Grund dafür ist, dass sie die Klimaaktivistin Lisa Poettinger vertritt, in einem Rechtsstreit um das ihr auferlegte Berufsverbot als Lehrerin.
Rupp, die einst selbst Lehramt studierte, bevor sie eine Karriere als Anwältin einschlug, ist die öffentliche Aufmerksamkeit gewohnt: Zwischen 2003 und 2010 saß sie für die SPD im bayerischen Landtag. 2020 wechselte sie zur Linkspartei, für die sie bei der Landtagswahl 2023 als Spitzenkandidaten kandidierte. Endlich sollte die Linke in Bayern den Sprung ins Landesparlament schaffen. Doch auch ihr engagierter Wahlkampf erntete nur 1,5 Prozent der Stimmen.
2024 wechselte Rupp von der Landespolitik wieder in die Anwaltskanzlei: neben Lisa Poettinger vertritt sie das Linke-Mitglied Gabriel Bruckdorfer bei einem Berufsverbotsverfahren. Außerdem hat sie die anwaltliche Vertretung bei einer Popularklage gegen Bayerns neues Bundeswehrgesetz übernommen, welches unter anderem erlaubt, dass Offiziere an staatlichen Schulen über die Bundeswehr »informieren« – oder eben für den Kriegsdienst werben, wie die Kläger finden. Insofern war Rupps Rückkehr in den Gerichtssaal keineswegs ein Rückzug aus dem Politischen.
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