Und alle wissen es

Sarah Yolanda Koss über die große Umverteilung in den USA

Protest gegen die Kürzungen des Krankenversicherungsprogramms »Medic­aid« in Washington
Protest gegen die Kürzungen des Krankenversicherungsprogramms »Medic­aid« in Washington

Wir schrieben das Jahr 1988, als Leonard Cohen das Lied »Everybody knows« veröffentlichte. »The poor stay poor, the rich get rich«, sang er. Die Armen bleiben arm, die Reichen werden reicher. Und alle wissen es. Als hätte er Trumps »Big Beautiful Bill« beschrieben. Nicht nur verlieren in den kommenden zehn Jahren zehn Millionen der ärmsten US-Amerikaner*innen wegen der neuen Steuergesetze ihre Krankenversicherung. Auch ihr Einkommen dürfte, wie das überparteiliche Haushaltsbüro des Kongresses jetzt feststellte, um etwa 1200 Euro im Jahr sinken. Die untersten 20 Prozent werden ärmer, die Top Zehn dagegen um einiges reicher. Analyst*innen in den USA sprechen vom »größten Umverteilungsgesetz von Arm zu Reich der Geschichte«.

1988, das war das Jahr, in dem Trump laut dem »Politico«-Journalisten Michael Kruse – »durchgedreht« ist. Er kaufte das bis dato teuerste Hotel, ein völlig überpreistes Flugzeug und handelte ein ganzes Jahr um ein Casino, das kurz vor dem Konkurs stand. Beinahe hätte er damals alles in den Sand gesetzt. Wäre es nur so gewesen.

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