- Politik
- Festa do Avante!
Zusammen arbeiten, feiern, kämpfen
Das diesjährige Fest der KP Portugals stellt den Kampf für Frieden in den Mittelpunkt
Drei Tage und lange Abende dauert Portugals größtes politisch-kulturelles Event, und seit dem Freitagnachmittag strömen Massen von Menschen aller Generationen auf das Festgelände am Tejoufer im Großraum von Lissabon.
Vorbereitet und durchgeführt wird die nach der Wochenzeitung der PCP benannte »Festa do Avante!« von Tausenden Freiwilligen – Mitgliedern und Sympathisanten der Partei und ihres Jugendverbandes JCP. Es ist eine Tradition, die bis zur ersten Ausgabe der Veranstaltung 1976 zurückreicht. Wie jedes Jahr haben sie eine ganze mit Fahnen und Losungen geschmückte Stadt aus Ständen und Pavillons errichtet. Hier präsentieren sich alle Regionen des Landes und im internationalen Bereich Dutzende Parteien und Bewegungen aus Europa, Lateinamerika, Afrika und Asien. Ausstellungen widmen sich der Geschichte, der Wissenschaft und den bildenden Künsten, Debatten aktuellen politischen Problemen. Auf mehreren Bühnen finden rund um die Uhr Konzerte mit Musik von Klassik über Fado bis zu Rock und Rap statt, dazu kommen ein Freilichtkino, Poetry-Slams und Theateraufführungen. Veranstaltet wird auch ein großes Sportfest.
Die Leitthemen der diesjährigen Veranstaltung sind der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges und der heutige Kampf der Linken gegen eine Politik der Aufrüstung und Konfrontation, verbunden mit einem klaren Nein zur Nato. Besonders im Mittelpunkt steht die Solidarität mit dem palästinensischen Volk angesichts des mörderischen Gaza-Kriegs. Zum Auftakt des Festes hatte der PCP-Vorsitzende Paulo Raimundo die Regierung zur »bedingungslosen Anerkennung« des Staates Palästina aufgefordert. Portugal sei ein souveränes Land und müsse sich für einen solchen Schritt mit niemandem abstimmen, erklärte der Generalsekretär.
Die Großveranstaltung ist auch der traditionelle politische Auftakt nach der Sommerpause. Die Kommunisten, die seit der Wahl im Mai mit drei Sitzen im nationalen Parlament vertreten sind, kritisieren vehement von der bürgerlichen Regierung geplante Reformen, mit denen Arbeitsrechte beschnitten werden sollen. Eine Großkundgebung vor der Hauptbühne »25. April«, benannt nach dem Datum des Sturzes des Faschismus in Portugal 1974, wird am frühen Sonntagabend der Höhepunkt der KP-Veranstaltung.
Am 12. Oktober finden in Portugal landesweite Kommunalwahlen statt. Im kommenden Jahr steht dann bereits die 50. Ausgabe des Presse- und Volksfestes von »Avante!« an.
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