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Sandra Hüller auf dem Höhepunkt

Sandra Hüller erhielt den Europäischen Filmpreis als beste Schauspielerin

Schon in Cannes waren viele von dieser ambivalenten Frau namens Sandra fasziniert: Eine selbstbewusste, erfolgreiche, deutsche Schriftstellerin, die mit ihrem Mann und dem gemeinsamen elfjährigen Sohn in einem Chalet in den französischen Alpen lebt und auf einmal des Mordes an ihrem Ehemann verdächtigt wird. Von dieser Sandra handelt das französische Drama »Anatomie eines Falls«, das auf dem diesjärigen Cannes-Filmfestival die Goldene Palme gewonnen hat. Die Rolle von Sandra hat die Regisseurin Justine Triet mit ihrem Co-Autor Arthur Harari extra für die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller geschrieben; dafür wurde Hüller nun mit dem Europäischen Filmpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Faszinierend an diesem Charakter Sandra sei, erklärte Sandra Hüller in einem Interview mit »nd«, »dass sie eine Freiheit für sich in Anspruch nimmt, die ich mir auch gerne nehmen würde, was ich mich aber nicht immer traue«.

Die 1978 im thüringischen Suhl geborene und in Leipzig lebende Hüller hat erst mit 16, 17 Jahren herausgefunden, dass sie Schauspielerin werden wollte. »Vorher wollte ich alles Mögliche werden: Archäologin, Tierärztin, Hebamme, Lehrerin«, so Hüller zum »nd«. Nach dem Abitur ging sie an die renommierte Schauspielschule »Ernst Busch« in Berlin. »Ich habe mit Theater angefangen, habe nach wie vor keine Filmausbildung, mache aber auch Filme, weil es auch gut funktioniert.« Dass ihre Filme mehr als gut funktionieren, wissen viele zumindest seit dem Jahr 2016. Da hat sie mit ihrer Rolle in Maren Ades Drama »Toni Erdmann« eine große internatinonale Aufmerksamkeit erhalten. Zahlreiche Preise hat sie bis jetzt gewonnen; es wird sogar vermutet, dass sie nun gute Chancen auf einen Oscar hat. Doch dieses ergebnisorientierte oder produktorientierte Denken oder Arbeiten liege ihr nicht, sagte Hüller dem »nd«. »Ich finde einfach Prozesse interessant.«

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