Rechter Durchmarsch bei SPD Berlin: Zäsur für Mieter und Familien

Neue Berliner SPD-Vorsitzende Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini wollen Gebührenfreiheit und 29-Euro-Ticket abschaffen

Rechter Durchmarsch bei der Berliner SPD: Mit Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini setzt sich ein konservatives Duo beim Mitgliederentscheid durch. Dass die Wahlbeteiligung mit 52 Prozent gering blieb und das im Gegensatz zum Neuköllner Bürgermeister Hikel medial kaum präsente linke Kandidatenduo aus Kian Niroomand und Jana Bertels respektable 41,5 Prozent der Stimmen erzielte, kann den Triumph nur wenig trüben.

Auch wenn bislang mit Franziska Giffey und Raed Saleh nicht gerade Linke an der Spitze des SPD-Landesverbands standen, stellt das Wahlergebnis eine Zäsur dar. Hikel und Böcker-Giannini überholen mit manchen ihrer Positionen selbst die CDU rechts: Ankäufe von Wohnungen durch das Land sind für sie »Abenteuer«, das 29-Euro-Ticket soll gestrichen und Kita-Gebühren wieder eingeführt werden.

Muckefuck: morgens, ungefiltert, links

nd.Muckefuck ist unser Newsletter für Berlin am Morgen. Wir gehen wach durch die Stadt, sind vor Ort bei Entscheidungen zu Stadtpolitik – aber immer auch bei den Menschen, die diese betreffen. Muckefuck ist eine Kaffeelänge Berlin – ungefiltert und links. Jetzt anmelden und immer wissen, worum gestritten werden muss.

Dass damit die wenigen SPD-Forderungen abgeräumt werden, die in der Bevölkerung breite Unterstützung genießen, scheint Hikel und Böcker-Giannini wenig zu stören. Sie sitzen offenbar der medialen Chimäre auf, die SPD sei bei der Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl 2023 nicht etwa für jahrelange Kungelei und Misswirtschaft, sondern für zu linke Positionen abgestraft worden.

In der Berliner CDU-Zentrale wird das Wahlergebnis wohl mit großer Freude aufgenommen worden sein. Mieter in heruntergewirtschafteten Wohnungen, Menschen, die auf günstigen Nahverkehr angewiesen sind und Eltern ohne hohes Einkommen werden sich dagegen nun wohl nach neuen Verbündeten umsehen müssen.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal