Ausgabe vom 04.05.2013

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Unten links

Der lange Winter ist längst vergessen. Dabei ist es noch keine vier Wochen her, da quälte Tristesse das Auge beim Blick aus dem Fenster. Vielleicht liegt es an den Farbspielen des Frühlings, dass es nun selbst nüchternen Statisten auf - und hinter der Netzhaut flimmert. »Deutsche wollen Schwarz-Gelb - im Fußball«, lautet die Schlagzeile der ARD zu ihrem jüngsten Deutschlandtrend. Wo man das Erg...

Patent aufs Volk

Berlin (nd/Agenturen). »Wir sind das Volk«, den aus der Zeit der friedlichen Revolution in der DDR stammenden Demoslogan, wollen sich zwei Männer aus dem Spektrum der extrem rechten sogenannten Reichsbürgerbewegung schützen lassen. Einen entsprechenden Bericht der »Leipziger Volkszeitung« bestätigte am Freitag das Deutsche Patent- und Markenamt in München. Hinter den beiden Personen aus Norders...

Christian Klemm

Liste outet Bayerns Amigos

Die Verwandtschaftsaffäre in Bayern zieht immer weitere Kreise. Wie jetzt bekannt wurde, hat nicht nur die CSU Angehörige mit gut bezahlten Jobs versorgt. Auf der Liste mit 79 Abgeordneten stehen auch SPD-Parlamentarier und ein Abgeordneter der Grünen.

Bodo Ramelow

Das Grauen heißt nur noch Zschäpe

Nun beginnt er, der Prozess gegen Beate Zschäpe. Lächerlichkeiten wie die Lotterie zur Platzvergabe im viel zu kleinen Gerichtssaal lenken die Aufmerksamkeit in die banale Ecke. Sprachlich wurde der Prozess schon gewandelt: Von Naziterror-Netzwerk zu Zschäpe.

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Führung der Sozialisten driftet ab

Der französische Umweltaktivist Hervé Davignon hat gemeinsam mit 700 weiteren Vertretern verschiedener Umweltverbände zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen. Mit ihm sprach Ralf Klingsieck.

Rechtsradikale polieren ihr Image auf

Der traditionelle Marsch der rechtsradikalen Front National am 1.Mai durch Paris war diesmal disziplinierter als in früheren Jahren. Die rechtsradikale Front National (FN) macht sich gesellschaftsfähig und gewinnt mit griffigen Politparolen zunehmend an Masseneinfluss.

Ralf Klingsieck, Paris

Großes Auskehren unsozialer Politik

Mit einer großen Demonstration soll am Sonntag in Paris die Unzufriedenheit immer größerer Teile der Bevölkerung mit der Politik der gegenwärtigen Regierung zum Ausdruk gebracht werden. Zu diesem »Auskehren« hatte der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon aufgerufen.

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Nick Reimer, Sayaburi

Licht, Bildung, Fernsehen

Laos möchte zur »Batterie Südostasiens« werden und plant den Bau zahlreicher Wasserkraftwerke. Kritiker befürchten, dass der Fischreichtum des Mekong Schaden nimmt und dass fruchtbare Böden verloren gehen.

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Warnstreiks überziehen Metallbranche

Stuttgart/Frankfurt am Main (dpa/nd). Die massiven Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie sind am Freitag bundesweit in die zweite Runde gegangen. Knapp 90 000 Beschäftigte in mehr als 370 Betrieben hätten sich an den Aktionen beteiligt, sagte eine Sprecherin der IG Metall am Freitag. Schwerpunkt der Aktionen war erneut der Südwesten, wo die IG Metall mehr als 41 000 Beschäftigte in me...

Kabinett plant Gesetz zu Fracking

Berlin (dpa/nd). Union und FDP wollen noch vor der Bundestagswahl die umstrittene Förderung von Gas aus tiefen Gesteinsschichten gesetzlich regeln. Eine Kabinettsbefassung zum sogenannten Fracking bereits am 8. Mai sei aber nicht möglich, weil es noch Klärungsbedarf gebe, hieß es am Freitag aus Koalitions- und Regierungskreisen. Daher wurde der 15. Mai vereinbart. Das Kabinett soll nur Formulie...

ndPlusJohanna Treblin

FDP will Umweltberater austauschen

Umstrittene Personalie bei Neuberufung des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen: Der langjährige Vorsitzende, Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber, soll nach Forderung der FDP Platz machen für einen Wirtschaftswissenschaftler.

ndPlusStefan Otto

Ringkampf ums Soziale

Wahltaktik und Bauchschmerzen: Auf dem Parteitag der FDP will der liberale Chef Philipp Rösler vor allem mit einer Strategie zum Mindestlohn punkten. In der Partei ist das höchst umstritten. Einflussreiche Mitglieder sehen darin ein Abweichen vom liberalen Kurs.

Anketten gegen Nazis?

Henning Obens hat sich am 1. Mai in einer Betonpyramide ankettet und so die Demoroute der NPD in Berlin-Schöneweide blockiert. Im nd-Interview spricht das Mitglied der Interventionistischen Linken über Betonpyramiden als Protestform und juristische Konsequenzen.

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Mehrheit für Abkommen zu Freihandel

Der Bundesrat hat mit knapper Mehrheit der Ratifizierung des Freihandelsabkommens der EU mit Kolumbien und Peru zugestimmt. Zünglein an der Waage war das SPD-regierte Hamburg. Die grünen Europaabgeordneten Thilo Hoppe und Ska Keller sprachen von einer »vertanen Chance«. Freihandelsabkommen müssten künftig »wirksame Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtsklauseln bekommen«. Entwicklungspolitische Or...

Lärmbonus für Schienenbau fällt weg

Bei neuen Bauvorhaben für Bahntrassen gelten von 2015 an strengere Lärmvorgaben. Nach dem Bundestag billigte auch der Bundesrat einen Kompromiss des gemeinsamen Vermittlungsausschusses. Demnach fällt ein bisheriger Lärmbonus ab 2015 weg, der den Bau von Schienenprojekten im Vergleich zur Straße begünstigt. Für Stadt- und Straßenbahnen soll eine Übergangsfrist bis 2019 gelten. Dem Schienenbonus ...

Mehr Rechte für Opfer von Missbrauch

Der Bundesrat hat das Gesetz zur Stärkung der Rechte von Missbrauchsopfern bestätigt. Es sieht eine Verlängerung der Verjährungsfristen bei sexuellem Missbrauch vor. Schwere Sexualdelikte verjähren nun frühestens mit der Vollendung des 41. Lebensjahres des Opfers. Diese Frist kann um weitere 20 Jahre verlängert werden. Ansprüche auf Schadenersatz verjähren erst nach 30 Jahren statt bisher nach ...

Maßnahmen gegen Steuerbetrug

Der Bundesrat hat die Regierung zum Kampf gegen Steuerhinterziehung aufgerufen. Mit der Mehrheit der oppositionsregierten Länder beschloss die Kammer einen Gesetzentwurf, der die Verjährungsfristen für Steuerhinterziehung im Strafrecht verlängert. Sie sollen an das Steuerrecht angepasst werden: Die Finanzämter können zehn Jahre lang nicht gezahlte Steuern nachfordern; genauso lange soll Steuerh...

Kooperation mit türkischer Zeitung

Die Tageszeitung »neues deutschland« wird für die Berichterstattung vom NSU-Prozess mit der linken türkischen Tageszeitung »Evrensel« und der Berliner »tageszeitung« kooperieren. Dem in Istanbul erscheinenden Blatt war ein fester Beobachterplatz im Münchner Oberlandesgericht zugelost worden.

ndPlusAert van Riel

Zugriff auf Netzdaten

Der Bundesrat hat ohne Aussprache die umstrittene Änderung des Telekommunikationsgesetzes passieren lassen. Damit können künftig Polizei, Bundeskriminalamt und Nachrichtendienste Informationen zu Handy- und Internetnutzern abfragen. Folgt jetzt eine Verfassungsklage?

Seite 6

Staatsanwalt im Mordfall Bhutto getötet

Islamabad (dpa/nd). Knapp fünfeinhalb Jahre nach dem tödlichen Anschlag auf Ex-Premierministerin Benazir Bhutto in Pakistan ist der Hauptermittler in dem Mordfall erschossen worden. Unbekannte hätten am Freitag von einem Motorrad aus das Feuer auf Chaudhry Zulfiqars Auto nahe dessen Haus in Islamabad eröffnet, sagte ein Polizeisprecher. Zulfiqars Leibwächter sei verletzt worden. Eine Passantin ...

Ian King, London

Rechte Populisten auf dem Vormarsch

Die konservativ-liberale Koalition gedemütigt, Labour etwas enttäuscht, die Populisten der rechten United Kingdom Independence Party (UKIP) unter dem jovialen Demagogen Nigel Farage jubeln - bei Nach-, OB- und Kommunalwahlen in England außerhalb der Metropolen.

Thomas Berger

Malaysia vor dem Machtwechsel?

13,3 Millionen Malaysier, die sich als Wähler registrieren ließen, werden am Sonntag über ein neues Parlament abstimmen. Nie zuvor in seiner Geschichte war das Land einem möglichen Sieg der Opposition so nah.

Seite 7

Gretchenfrage Giftgas

In den USA hat sich der Druck vor allem aus der Republikanischen Partei auf die Regierung, weiter erhöht. selbst militärisch in den Syrien-Konflikt einzugreifen, rücken offenbar von ihrer strikten Ablehnung von Waffenlieferungen an syrische Rebellen ab.

ndPlusWerner Ruf

Das libysche Chaos

Mit der Blockade von Ministerien wollen Milizen in Libyen die Entlassung von Funktionären aus der Ära von Staatschef Gaddafi erzwingen. Nach dem Außenministerium in Tripolis begannen bewaffnete Kämpfer am Dienstag auch mit der Belagerung des Justizministeriums.

Seite 8

Hamsterrad

Europa geht es schlecht. Und daran wird sich in nächster Zeit nicht viel ändern. Gestern senkte die EU-Kommission ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone. Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr um 0,4 statt um 0,3 Prozent sinken. Noch düsterer sind die Vorhersagen für die südlichen Krisenländer.

Normalisazija

Es war russischen Medien die Mitteilung wert, dass der soeben vom Parlament in Riga bestätigte neue lettische Minister für Bildung und Wissenschaft ethnisch betrachtet ein Russe sei. Der neue Mann im Kabinett heißt nach baltischer Art Vjaceslavs Dombrovskis und ist gebürtig aus der Hauptstadt Riga. Er gehört jedoch der russischen Minderheit an.

Familienpolitik

Wer eine Landtagsaffäre am Hals hat, braucht sich um Themen für den Wahlkampf nicht zu sorgen. In Bayern ist nun mit der Enthüllung der massenhaften Verwandtenbeschäftigung auf Kosten der Steuerzahler die große Panik ausgebrochen. Nicht wegen der Bezahlung und des Bildes, das sie bei der Bevölkerung hinterlässt, sondern wegen ihrer Folgen für die Wahlen.

Anna Maldini, Rom

Rassist

»Die Afrikaner haben ja noch nie große Genies hervorgebracht, das weiß doch jeder.« Zumindest weiß das Mario Borghezio, seines Zeichens Europaparlamentarier seit 2001, gewählt für die italienische Lega Nord. Der 66-Jährige nimmt kein Blatt vor den Mund.

Seite 9

Wasservertrag veröffentlicht

(nd-Kröger). Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos, für SPD) hat auf den Internetseiten seiner Verwaltung das sogenannte Shareholders Agreement zwischen den beiden privaten Investoren RWE und Veolia zur Teilprivatisierung der Wasserbetriebe veröffentlicht. Die Bürgerinitiative Berliner Wassertisch (Muskauer Straße) hatte sich seit geraumer Zeit um eine Veröffentlichung des bislang geheimen Do...

Türkische Decknamen für Nazi-V-Leute

(dpa/nd). Die Polizei hat die Verwendung türkischer Decknamen vor zwölf Jahren für V-Leute aus der rechtsextremen Szene bedauert. »Dies muss als unsensibel bewertet werden, und zwar unabhängig davon, dass damals noch kein Bezug zwischen den Mordopfern des NSU und dem Rechtsextremismus bekannt war«, sagte Stefan Redlich, Pressesprecher der Berliner Polizei. Zuvor hatte die Europa-Ausgabe v...

Wider den Trend

Wer genau hinter den Anschlägen gegen die Bahnstrecke Berlin-Potsdam und gegen die Jobcenter sowie die SPD-Parteizentrale steckt, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Doch der vorliegenden Bekennerschreiben und die Art und Weise der Anschläge lassen die Täter vermuten.

ndPlusMartin Kröger

Jobcenter und SPD attackiert

Im Zentrum der nächtlichen Attacken standen sieben Jobcenter. Berlinweit griffen in der Nacht zu Freitag vermummte Personen Büro-, Verlags- sowie Verwaltungsgebäude mit Steinen und Farbbeuteln an. Allein am Tempelhofer Jobcenter wurden 80 zerstörte Scheiben gezählt.

Berlin braucht 2000 weitere Plätze für Asylsuchende

Berlin soll Flüchtlinge aufnehmen, die Unterkünfte sind bereits überfüllt. 2000 neue Plätze fordert Franz Allert, Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Soziales. Mit ihm sprach für »nd« Marina Mai.

Seite 10

Techno statt Schwanensee

(dpa). Berlins Techno-Tempel wird zur Ballettbühne: In einer Halle des Clubs Berghain führt das Staatsballett Berlin an diesem Samstag ein neues Werk auf - eine Produktion, die eher ungewöhnlich ist für den mittlerweile legendären Ort. »Masse« nennt sich das Gesamtkunstwerk, das in einer neu erschlossenen Halle am Betonbau gespielt wird. Entstehen soll eine Mischung aus Klang und Bewegung, die ...

Hans-Dieter Schütt

Die Auslöschung der Welt

Der erste Ton ist ein hämmerndes Klacken von Kothurnen. Medeas Dienerin bewegt sich auf die Wand zu, die sehr weit hinten die Bühne abschließt. Dort, auf einem schmalen Steg, hockt Medea. Das Hämmern der hohen Holzschuhe: als schlüge eine Uhr, als schlüge sie so laut, um die Zeit selbst in die Flucht zu schlagen, durch peinigenden Lärm. So schlägt die Stunde, die dem Menschen schlägt, wenn er i...

ndPlusAriane Mann

Traum eines schönen Ortes

Wenn in der Galerie 100 in der Lichtenberger Konrad-Wolf-Straße 99 um zehn Uhr die Tür geöffnet wird, sind kurze Zeit später die ersten Besucher da. Sie sind auf dem Weg zum Fitnessstudio oder kommen mit Einkaufstaschen vorbei. Eher zufällig und eigentlich in Zeitnot.

Seite 11
Marlene Göring

Schlaflose Erfinder, Piraten und Detektive

»Was, schon wieder eine »Lange Nacht«? Das Modell ist doch längst genug strapaziert!« - Solche Einwände hört sie oft, sagt Siegrid Klebba, Staatssekretärin für Jugend und Familie. Diese Lange Nacht der Familie, wie sie am Samstag zum dritten Mal stattfindet, ist etwas Besonderes.

Hans-Gerd Öfinger

Im Rheingau baden gehn, das wär' schön

Die hessische CDU/FDP-Landesregierung setzt sich mit einem »Schutzschirm« für über 100 Landkreise, Städte und Gemeinden als Retter notleidender Kommunen in Szene. Nur schöner Schein wird hier verbreitet, wie ein Blick in den Rheingau-Taunus-Kreis bei Wiesbaden zeigt.

ndPlusKlaus Teßmann

Streit um Sporthalle: Bezirk will Frauen fördern

Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf will Vorreiter sein, wenn es um die Förderung des Frauensports geht. Deshalb soll es ab Oktober 2014 eine Sporthalle nur für Frauen geben. Bürgermeister Stefan Komoß (SPD) will mit dieser Aktion weg vom letzten Platz bei den Berliner Sportvereinen und mehr Frauen gewinnen. Mit 90 Sportvereinen, 16 000 Mitgliedern und davon nicht einmal 6000 Frauen ist der Bezirk S...

Marlene Göring

Überfüllung im Eisparadies

Kaum biegt man sonntags in die Stargarder Straße in Prenzlauer Berg ein, kommen einem kleine, große, junge, alte Menschen entgegen, alle mit einer Eiswaffel in der Hand. Noch mehr sitzen auf Bordsteinen und auf Bänken. Der Platz in der ruhigen Nebenstraße der Schönhauser Allee reicht kaum aus für alle Gäste der Eispatisserie »Hokey Pokey«. Wegen der permanenten Überfüllung hätte das Café fast s...

ndPlusRudolf Stumberger, München

Weißwurst für die Aktionäre

Jede dritte Gemeinde in Bayern hat keine eigene Schankwirtschaft mehr. Doch inzwischen haben sich Genossenschaften zur Rettung bayerischer Wirtshäuser gegründet.

Seite 12
Andreas Fritsche

Am Eingang zum Weltnaturerbe

An einigen Stellen wirkt der alte Buchenwald Grumsin wie ein verwunschener Märchenwald. Schön ist er überall und seit fast zwei Jahren in die Weltnaturerbeliste eingetragen. Am Freitag wurde im extra umgebauten Dorfgemeinschaftshaus von Altkünkendorf ein neuer Informationspunkt eröffnet. Weitere Anlaufstellen gab es vorher schon im Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle und in der Dampfmühle Gro...

Autobahn darf verlängert werden

Leipzig (dpa/nd). Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist mit einer Klage gegen den Weiterbau der Autobahn 14 in der Prignitz gescheitert. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied am Freitag, dass die Planungen für den gut 12,6 Kilometer langen Abschnitt zwischen Karstädt und Mecklenburg-Vorpommern rechtlich nicht zu beanstanden sind. Weder sei die Verkehrsprognose fehlerhaft, n...

ndPlusDieter Hanisch, Norderstedt

Stellschraube Kommunalparlament

Soziale Gerechtigkeit direkt vor der Haustür: Kommunalparlamente sind dafür eine nicht zu unterschätzende politische Stellschraube. Die Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein am 26. Mai werden durchaus als Stimmungsbarometer über den Stand der Regierenden im Bund angesehen.

ndPlusAndreas Fritsche

Sachse in Märkisch-Oderland

Am Montag wird es in Strausberg offiziell verkündet: Bei der Landratsdirektwahl am 22. September in Märkisch-Oderland soll für die LINKE der Kreisvorsitzende Bernd Sachse ins Rennen gehen. Der Kreisvorstand schlägt seine Nominierung vor. Die endgültige Entscheidung trifft dann eine Mitgliederversammlung am 23. Mai. 17 verschiedene Kandidaten waren im Gespräch, darunter auch die frühere La...

Hendrik Lasch

Wo nicht nur die Mappe zählt

Der Wirtschaft fehlen Fachleute, viele Lehrstellen können nicht mehr besetzt werden - auch in Sachsen-Anhalt. Im Land wird daher verstärkt versucht, bisher chancenlosen Menschen einen Zugang zur Arbeitswelt zu eröffnen. Mit Förderprogrammen versucht man zu reagieren.

Seite 13

Konsortium baut AKW in der Türkei

Ankara (AFP/nd). Ein japanisch-französisches Konsortium mit den Firmen Mitsubishi und GDF Suez hat den Zuschlag für den Bau eines zweiten Atomkraftwerks in der Türkei bekommen. Wie ein Vertreter des türkischen Energieministeriums am Donnerstag gegenüber AFP bestätigte, einigten sich die Partner auf das 15 Milliarden Euro teure Projekt. Beteiligt sind der japanische Konzern Mitsubishi Heavy Indu...

Kritik an Werbung für Kindersnacks

Berlin (AFP/nd). Im Kampf gegen Übergewicht fordert die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch gesetzliche Regeln zur Einschränkung der Werbung für Kinderlebensmittel. Die europaweite freiwillige Selbstbeschränkung, unterschrieben von 19 der größten Hersteller, lasse den Unternehmen zu viele Schlupflöcher - die Selbstverpflichtung entpuppe sich als »reine Werbemasche«, kritisierte Foodwatch am...

Milliardenschweres Steuersparmodell

New York (dpa/nd). Die Entscheidung des US-Elektronikkonzerns Apple, sich für eine große Ausschüttung an Aktionäre einen Teil des Geldes zu leihen, hat dem Konzern nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's Steuern von bis zu 9,2 Milliarden Dollar erspart. Die Zinsen auf die 17 Milliarden Dollar schwere Anleihe dürften Apple etwas über 300 Millionen Dollar im Jahr kosten, sagte Moody's-Experte...

E.on bittet Aktionäre um Geduld

Essen (dpa/nd). Der größte deutsche Energiekonzern E.on hat seine Aktionäre um Geduld beim Unternehmensumbau gebeten. »Es wird Zeit brauchen für den nachhaltigen Aufbau der neuen E.on mit starker Ertragskraft und angemessenen Kursen für unsere Aktie«, sagte Vorstandschef Johannes Teyssen (Foto: dpa) am Freitag bei der Hauptversammlung in Essen. Angesichts geschrumpfter Gewinne durch Energiewend...

ndPlusSimon Poelchau

Banken-Steuerparadies Deutschland

Erst Offshore-Leaks, dann Hoeneß' Selbstanzeige: SPD und Grüne zeigen sich im jetzigen Bundestagswahlkampf gerne als Bändiger der Banken. Doch ausgerechnet ein Gesetz aus ihrer Regierungszeit ermöglichte es den Geldinstituten, den Fiskus auszutricksen.

ndPlusRalf Streck

Rezession in der Eurozone verschärft sich

Schlechte Nachrichten hatte die EU-Kommission für die Länder Südeuropas bei der Frühjahrsprognose am Freitag. Es bleibt alles beim Alten im Euroraum: Während die meisten Länder auch 2013 in der Rezession stecken, wächst die deutsche Wirtschaft, wenngleich moderat.

Seite 16
ndPlusMichael Müller

Per Geheimabkommen qualifiziert

In genau drei Wochen steigt der 41. GutsMuths-Rennsteiglauf. Zeit zum Durchatmen ist bis dahin noch, zum Kondition machen indes nicht mehr so richtig. Wer sich letztmalig unter Wettkampfbedingungen testen will, kann das am Sonntag auf 33 Kilometern noch einmal tun.

Ein wenig Genugtuung

Nationalspieler MAX GÜNTHÖR (27) aus Friedrichshafen steht zum zweiten Mal in Folge im Finale um die deutsche Meisterschaft. Vor einem Jahr verlor er mit Haching die Finalserie 2:3 gegen die Berlin Volleys. Beim selben Gegner gewann seine Mannschaft am Donnerstag 3:1.

Seite 17
Marlene Göring und Christin Odoj

Riss in der Lebenslinie

Obdachlos: Diagnose für einen Zustand, der mehr heißt als »nur« keine Wohnung zu haben. Zwei Tage lang hat »nd« Menschen aufgesucht, die »Platte machen«. Geschätzte 10 000 von ihnen leben allein in Berlin. Teil acht der nd-Serie: »Wie wollen wir wohnen«.

Seite 18

Auf der Spur des Klassikers

Thomas Kuczynski, Statistiker und Ökonom, Publizist und Spross einer großen Familie. Vater Jürgen Kuczynski war einer der prominentesten und produktivsten Wissenschaftler der DDR. Gabriele Oertel und Tom Strohschneider sprachen mit dem Marx-Kenner aus Berlin.

»Am besten Marx-Lektüre verbieten«

Vor 195 Jahren wurde Karl Marx geboren. Was hätte er heute gesagt zu einem Tag wie diesem? »Es ist immer noch die alte Scheiße«, glaubt der Ökonom und Marx-Kenner Thomas Kuczynski. Ein Gespräch über Klassiker, Ismen und warum es immer noch neue "Kapital"-Bücher geben muss.

Seite 20
hds

»Da bleibe ich lieber zu Hause«

Beginnt ein Theaterabend, heben sich zwei Vorhänge: der auf der Bühne und jener im Kopf des Zuschauers, der mit dem ersten Blick auf die Szene seine eigene Inszenierung entwirft - eine Selbst-Inszenierung, und zwar dessen, was die beobachtenden Augen ihm in die Seele, in den Geist diktieren. Christoph Funke gehört im Sinne dieses Umwandlungs-Vorganges zu den sprachfarbigsten Nach-Erzähler...

Christoph Funke

Ein Leben (nur?) als Zuschauer

1 Ein Bekenntnis abzulegen, nach mehr als einem halben Jahrhundert theaterkritischer Arbeit - geht das überhaupt, kurz und bündig? Wenn ja, kann es nur ein Versuch sein, über diesen merkwürdigen publizistischen Dialog zwischen einer Gruppe künstlerisch Tätiger und einem Individuum subjektive Erfahrungen mitzuteilen. Der Kritiker setzt sich mit einem Ereignis auseinander, das einmali...

Seite 21
ndPlusDirk Farke

Kritik der Irrationalität

Fällt heute der Name Johannes Agnoli, so assoziiert man immer noch zuerst die Schrift, die ihn bekannt gemacht hat, die ihn zum Apologeten der Außerparlamentarischen Opposition stilisierte, ein Traktat, das seit langem zu den Klassikern der Demokratietheorie zählt: Die Transformation der Demokratie (TdD). Wer war dieser heute vor zehn Jahren verstorbene Wissenschaftler, der mal als Anarchist, m...

Seite 22

WOCHEN-CHRONIK

3. Mai 1968: Spezialeinheiten der französischen Polizei besetzen das Gelände der Universität Sorbonne; kurz darauf wird sie vorübergehend geschlossen, was die Studentenrevolte jedoch noch mehr anheizt. 4. Mai 1938: Der Publizist Carl v. Ossietzky stirbt in Berlin an den Folgen seiner Haft im faschistischen KZ. 6. Mai 1953: US-Außenminister John Foster Dulles warnt vor einem »kommuni...

ndPlusBärbel Schindler-Saefkow

Ferdinand Thomas

Ferdinand Thomas ist in die Geschichte des antifaschistischen Widerstandes eingegangen, insbesondere wegen seiner Vermittlung des hoffnungsvollen Treffens der führenden Sozialdemokraten Adolf Reichwein und Julius Leber mit den Kommunisten Anton Saefkow und Franz Jacob am 22. Juni 1944 in Berlin. Deren Begegnung wurde indes an die Gestapo verraten. Und auch Ferdinand Thomas, der zur Saefkow-Jaco...

Gerhard Feldbauer

Verdächtiger Sand im Hosenaufschlag

9. Mai 1978: Im Kofferraum eines in der Via Michelangelo Caetani in Rom abgestellten roten Renault 4 wird - nach einem anonymen Anruf - gegen 13 Uhr die Leiche von Aldo Moro, Führer der konservativen Democrazia Cristiana (DC), aufgefunden.

Rudolf Stumberger, München

Ein unheimliches Summen und Grollen

Am Montag beginnt der Prozess um die zehn Morde des »Nationalsozialistischen Untergrundes« im Justizzentrum an der Nymphenburgerstraße 16 in München. Acht Gehminuten davon entfernt ist die Blutenburgstraße 3, Ort eines Prozesses gegen einen gewissen Hitler.

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Seite 24
Lilian-Astrid Geese

Damit die Welt versteht

Die Nürnberger Prozesse waren nicht nur juristisches Neuland, sondern auch ein gigantisches Medienereignis. Damals modernste Technik kam bei der Beweisführung zum Einsatz. Zum ersten Mal wurde simultan gedolmetscht, um den Prozess in mehreren Sprachen führen zu können.

Seite 25

Gitarrist von Slayer gestorben

Der Gitarrist und Mitbegründer der Thrash-Metal-Band Slayer, Jeff Hanneman, ist tot. Wie die US-Band auf ihrer Facebook-Seite mitteilte, starb er am Donnerstag in einem Krankenhaus im Süden Kaliforniens an Leberversagen. Er wurde 49 Jahre alt. »Slayer ist am Boden zerstört, mitteilen zu müssen, dass ihr Bandmitglied und Bruder Jeff Hanneman heute Morgen gegen 11 Uhr in der Nähe seines Woh...

Neruda hatte Krebs

Pablo Neruda hatte Krebs. Das bestätigen Untersuchungen der sterblichen Überreste des chilenischen Literaturnobelpreisträgers. Demnach litt Neruda unter einem fortgeschrittenen Prostatakrebs, wie Richter Mario Carroza am Donnerstag (Ortszeit) bekanntgab. Ob dies jedoch die alleinige Todesursache war, sei noch nicht geklärt.

ndPlusIrmtraud Gutschke

»... doch Du bist immer bei mir«

Fast sieben Jahre sind vergangen seit seinem Tod, doch auf dem häuslichen Anrufbeantworter ist die Stimme von Markus Wolf noch zu hören. Anwesenheit wird beschworen, auch wenn das Leben für alle weiter geht. Ein Fest zum 90. Geburtstag konnte es nicht geben.

Hans-Dieter Schütt

Entweder - Oder

Er nahm sich nicht an und war so ganz bei sich selber. Er nahm die Verführung nicht an, Frieden mit der Welt zu schließen. Aber der Preis war hoch. Keine Ehe, kein Amt, keine Verwirklichung in der Gesellschaft. Nein, absolute Isolation und damit Entschiedenheit, nichts zu werden, nichts anderes zu werden, sich nie »in etwas anderes umzudichten«. Was das heißt? Keine Chance offen lassen, m...

Seite 26

Drehbuch für eine Katastrophe

Eine Katastrophe war sein größter Erfolg: Der Regisseur, Produzent und Drehbuchautor Mike Gray ist tot. Der 77-Jährige starb nach Angaben der »Los Angeles Times« vom Freitag bereits am Mittwoch in seinem Haus in Hollywood Hills, dem durch den »Hollywood«-Schriftzug bekannten Teil von Los Angeles. Gray war 1979 Co-Autor des Films »Das China-Syndrom«, für den er eine Oscar-Nominierung bekam. Zude...

Thomas Blum

Schicksalhaft verstrickt

Die beliebte Mär, wonach eine Hand voll finsterer Gesellen, später besser bekannt als sogenannte Nazis, sich im Jahre 1933 bzw. 1939 der orientierungslosen Deutschen bemächtigt haben, findet bis heute ihren Niederschlag in den Medien: Im Fall des Schauspielers Horst Tappert.

Irene Constantin

Die Wut von Wind und Wellen

Kaum sitzt man im behaglichen Theatersessel, verschlägt einem das Sturmgetöse Hören und Sehen. Daniel Harding am Pult der Berliner Staatskapelle entfacht die Wut von Wind und Wellen ohne die mindeste Zimperlichkeit. Starke Kontraste, scharfe Konturen unterstreichen den seelischen Furor dieses Werkes und bestimmten den musikalischen Ablauf des Abends. Innigere oder durchsichtiger instrumentierte...

Seite 27

Heiter bis wolkig

Es gibt einen Trickfilm mit einem wirklich merkwürdigen Titel: »Heiter bis wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen«. Fleischbällchen regnet es in diesem Film tatsächlich - und noch anderes Esszeug. Immer noch aber gilt: Keine Phantasie, keine Animation kann so skurril sein wie die Wirklichkeit. Seit dem 2. Mai wird der Wetterbericht im ZDF-Morgenmagazin von einem bekannten US-amerikanischen Her...

OUT of SPACE: Senioren weniger Wert

Wenn es stimmt, was der Sportinformationsdienst (SID) dieser Tage meldete, dann ist es um die westliche Wertegemeinschaft sehr, sehr schlecht bestellt. Unter Berufung auf eine Studie der englischen University of Essex heißt es beim SID, dass ältere Unfallopfer weniger wertvoll als jüngere seien. Zu dieser Erkenntnis gelangten Sozialwissenschaftler, die gefälschte Unfallmeldungen in den Medien d...

ndPlusKatharina Dockhorn

Glauben heißt Vertrauen

Der Papstwahl widmete »sonntags - TV fürs Leben« natürlich eine Sendung mit Kardinal Lehmann. Ansonsten ist die Sendung, die vor zehn Jahren das erste Mal im ZDF die Zeit zwischen Kinderaufwachprogramm und Gottesdienst am Sonntag füllte, vom rein christlich-kirchlichen Schwerpunkt abgerückt - lange bevor Ex-Bundespräsident Christian Wulff die Selbstverständlichkeit aussprach, dass der Islam heu...

BLOGwoche: Nicht ohne Nazis

Horst Tappert alias »Derrick« war in der Waffen-SS. Bis zu seinem Tod 2008 hat der Schauspieler seine Mitgliedschaft in der SS verschwiegen; vor gut einer Woche wurde sie durch einen Artikel in der FAZ bekannt. Das Thema regt niemanden wirklich auf. Gut, in den Niederlanden nahm ein TV-Sender die Krimi-Serie »Derrick« aus dem Programm und in München wird geprüft, ob der 1923 im rheinländischen ...

Harald Kretzschmar

Hoch lebe die Schuldvermutung

Man nennt es das juristische Prinzip der Unschuldsvermutung. In der Öffentlichkeit darf niemand schlecht geredet werden, ehe er nicht mit einem rechtskräftigen Gerichtsurteil schuldig gesprochen wurde. Das ist ein seit Jahrhunderten eigentlich gültiges edles Prinzip.

Seite 28

Roboterfliege im Labor

Forscher der US-Universität Harvard haben eine kleine Roboterfliege gebaut. Das zwei Zentimeter lange Kunstinsekt fliege wie sein natürliches Vorbild, berichten die Entwickler um Kevin Ma im Fachjournal »Science«. Die Erfindung ist demnach der erste derartig kleine Flugroboter mit schlagenden Flügeln und soll Wissenschaftlern unter anderem neue Einblicke in den Insektenflug eröffnen. Die ...

Martin Koch

Skurrile Hypothese

Schon in früheren Zeiten waren viele Menschen versessen darauf, ihren Namen mit einem Doktortitel zu schmücken. Allerdings wollten nicht alle die dafür notwendigen Mühen auf sich nehmen. Und das mussten sie auch gar nicht. Denn vom 16. bis 18. Jahrhundert war es durchaus üblich und keineswegs anrüchig, sagt der Wiener Historiker Ulrich Rasche, dass schlecht besoldete Professoren gegen eine ents...

Indien und Big Business
Reinhard Renneberg, Hongkong, und JoJo Tricolor, Cherville

Indien und Big Business

Arzneimittel sind oft teuer, für Normalbürger in den Entwicklungsländern oft unerschwinglich. Eine Monatsration des Krebsmittels »Glivec« der Schweizer Firma Novartis kostet in Indien z. B. ca. 1700 Euro. Glivec wirkt gezielt gegen den seltenen Blutkrebs Chronisch-myeloische Leukämie (CML). Es ist das erste molekular maßgeschneiderte Krebsmedikament und damit ein Lichtblick in der Krebsbe...

Jacqueline Myrrhe

Orbit voller Müll und kein Geld für die Abfuhr

Ein winziger Splitter hat dieser Tage ein Sonnensegel der Internationalen Raumstation ISS durchschlagen. Die ISS musste schon mehrfach heranrasendem Weltraumschrott wie etwa Resten ausrangierter Satelliten ausweichen. Für Heiner Klinkrad, Gastgeber der 6. Europäischen Konferenz über Weltraummüll, ist längst klar, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Experten sind sich einig, dass die Si...

Seite 29
ndPlusCarlos García Hernández, Schachlehrer

Nachtleben

»Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen« verkündet die Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte. Dieses Gefühl kannte auch der, um den es hier heute geht: Karel Traxler (Tschechien; 1866-1936). Tagsüber war er katholischer Geistlicher, aber sein Nachtleben gehörte häufig dem Schach. Am Brett erdachte er brillante Kompositionen. Wie etwa das Matt in vier sowie in drei Zügen, die wir heute vorste...

Udo Bartsch

Eichhörnchens Mühen

Arglose Spaziergänger mögen sich von der grünen Pracht des Laubwaldes und den niedlichen Bewohnern mit den buschigen Schwänzen blenden lassen: Welch Idylle! Wer genauer hinsieht, entdeckt hinter der schönen Kulisse, was die flinken Tiere tatsächlich umtreibt: Es ist die reine Gier nach Nüssen. Kein Bestand könnte groß genug sein; die emsigen Eichhörnchen füllen ein Lager nach dem nächsten. Zool...

Wissen, punkten, gewinnen

An vier Wochenenden stellen wir jeweils drei Fragen. Sie beziehen sich auf historische Daten der Folgewoche. Für jede richtige Antwort gibt es drei Punkte, bei drei Richtigen einen Zusatzpunkt. Die Punkte der vier Spielwochenenden werden für Jede und Jeden im »nd« gesammelt. Am Monatsende gewinnen die meisten Punkte; bei Gleichstand wird unter Ausschluss des Rechtsweges ge...

Brigitte Müller, Hobbygärtnerin und Umweltautorin

Duftreise vom Morgen- ins Abendland

Während Felsenbirne, Kirsche und Pflaume in Weiß mit dem Rosa des Pfirsichs wetteifern, braucht der weiße Flieder noch wenigstens eine Woche bis er bei dem Farbspiel mithalten kann. Dabei ist er meist ein bisschen schneller als der fliederfarbene. Syringas Farbspektrum reicht von weiß über viele Schattierungen von rosa und rot bis zu lila, cremefarben oder gelb. Ob man nun aufrechte oder hängen...

Schnipsendes Billardvergnügen

Normales Billard ist ob des schweren Tisches bekanntlich ortsgebunden. Die Inder haben das Spiel einst mobil gemacht. Diese Billardvariante heißt Carrom. Carrom ist Volkssport in Indien, Sri Lanka, Bangladesh... TOBIAS KRÜGER aus Herdecke war 2012 deutscher Vizemeister.

Seite 30
ndPlusSandra Rauch

Ganz schön abgehoben

Eine unsichtbare Wand drückt gegen Sabine. Sie stemmt ihren Körper nach vorne und sprintet auf der Stelle, die Bergschuhe stampfen ins weiche Gras. »Du musst laufen, schneller laufen«, ruft Reinhold Speidel, der Fluglehrer, ins Funkgerät. Sabine kämpft gegen die Luft, hinter ihr bläht sich die orange-blaue Nylonplane langsam auf. Mit leisem Rauschen hebt der Gleitschirm vom Boden ab, schwebt na...

Seite 31
Stephan Brünjes

Schampus für den Stier!

Auf ins »Land der Motoren«: Die norditalienische Region zwischen Bologna und Modena feiert im Mai den 50. Geburtstag des Kultsportwagens Lamborghini und bietet weitere Pilgerstätten edler Automarken wie Ferrari und Maserati.

Seite 32
ndPlusHeidi Diehl

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Sicher haben Sie sich schon eine ganze Weile gefragt, wer denn diesmal die beiden Prominenten sind, die zur großen Abschlussveranstaltung des 11. nd-Lesergeschichten-Wettbewerbs die zehn von der Jury ausgewählten Geschichten vorlesen wird. Heute lüften wir das Geheimnis: Es werden die Schauspielerinnen Carmen-Maja Antoni und Jennipher Antoni sein - Mutter und Tochter. So ein Vorleserduo hatten ...

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Wenn die Mutter mit der Tochter - was für ein Glück!

Mit einer Körpergröße von gerade mal 1,52 Meter gehört Carmen-Maja Antoni nun wirklich nicht zu den ganz Großen. Was aber nur beweist, dass ganz Große eben auch ziemlich klein sein können. Denn die 67-Jährige ist eine ganz Große! Als Mutter Courage in Brechts gleichnamigem Stück am Berliner Ensemble, deren Mitglied sie seit 1976 ist, reiht sie sich würdig in die Reihe ihrer großen Vorgängerinne...

Solche Eltern sollte jeder haben

Meine Eltern waren für mich Eltern, wie sie im Buche stehen. Sie hatten immer einen Rat, waren in wichtigen Forderungen konsequent, haben mich in notwendige Entscheidungen einbezogen und waren selbst Vorbild in jeder Beziehung. So gab es zum Beispiel zwei schwierige Entscheidungssituationen in meiner schulischen Entwicklung. Nach Beendigung der 4. Klasse 1944 war meine Klassenlehrerin der...